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Teamwork vom Wärmsten
Vom klassischen Kombikessel bis zur komplexen Hybridheizung

Berlin
, 12.11.2024
Maximale Flexibilität bei der Wahl des Energielieferanten – das verspricht sowohl der Kombikessel als auch die Hybridheizanlage. Ein Kombikessel bedient sich verschiedener Formen der Holzenergie und ist vor allem für Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser optimal. Eine Hybridheizung eignet sich sowohl für kleinere als auch größere Gebäude. Sie besteht aus mindestens zwei unabhängigen Wärmeerzeugern für Raumwärme- und Warmwassererzeugung. Eine intelligente Steuerung ist bei beiden Systemen das A und O.
Kombikessel – flexibel und komfortabel heizen

Ein Kombikessel verbindet zwei Kesseltypen in einem. Am häufigsten werden Scheitholz und Pellets miteinander kombiniert. Die meisten dieser Kessel verfügen über zwei separate Brennräume, seltener wird ein Brennraum für beide Brennstoffe genutzt. Dabei wird die Pelletbrennkammer automatisch beschickt, während das Scheitholz händisch nachgelegt wird. Ein Pufferspeicher macht das System komplett: Wird die voreingestellte Temperatur unterschritten, kann der Betreiber die Scheitholzkammer neu befüllen. Ansonsten startet der Pelletkessel vollautomatisch. Somit kühlt das Haus auch bei längerer Abwesenheit nicht aus. Ein weiterer Vorteil: Betreiber eines Kombikessels können den Brennstoff je nach Verfügbarkeit oder Preis frei wählen. Sie können mit eigenem Holz heizen und müssen trotzdem nicht auf komfortable und vollautomatische Pelletwärme verzichten.
Hybridheizung – doppelt klimafreundlich
Je nach Größe der Immobilie, deren Wärmebedarf und Art der Nutzung ist es sinnvoll, auf eine Hybridheizung zu setzen. Es gibt Hybridanlagen aus mindestens zwei vollwertigen Systemen sowie heizungsunterstützende Hybridanlagen.
Wird nur ein System als primäre Wärmequelle angelegt und ein anderes zur Ergänzung (z.B. zur Warmwasserbereitung) geplant, handelt es sich um eine heizungsunterstützende Hybridanlage. Dabei kann jede Technologie seine Vorteile zu bestimmten Zeiten effizienzsteigernd ausspielen. In der Anschaffung ist eine Hybridanlage jedoch teurer als einzelne Heizsysteme.
Hybridheizsysteme überzeugen durch Synergien: Das Heizsystem, das im Moment am besten geeignet ist, übernimmt die primäre Versorgung. Entscheidende Faktoren können Außentemperatur, Witterung, der aktuelle Wärmebedarf oder die Brennstoffkosten sein.
Hybridlösung mit zwei Heizsystemen
Zwei vollwertige Heizsysteme punkten mit Betriebssicherheit: Beide Heizanlagen sind so ausgelegt, dass die benötigte Wärme abgedeckt werden kann. Ausfälle oder Wartungsarbeiten stellen kein Problem dar. Größere Gebäude und jene, die durchgängig auf Wärme angewiesen sind (wie Krankenhäuser), profitieren davon. Voraussetzung ist jedoch, dass beide Systeme optimal in den Heizkreislauf eingebunden und aufeinander abgestimmt sind.
Großer Vorteil der Hybridanlagen: Je nach Jahreszeit spielt das passende Heizsystem seine Stärken aus. Im Frühling und Sommer übernimmt eine Wärmepumpe oder Solarthermieanlage den Großteil der Wärmeversorgung, in der kälteren Jahreshälfte ein Pelletkessel oder -kaminofen.

Pelletkessel-Wärmepumpe-Hybrid
In größeren Gebäuden hat sich die Kombination einer Wärmepumpe mit einem Pelletkessel bewährt. Sie erfordert jedoch eine gute Planung und eine smarte Steuerung. Da eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit sinkender Außentemperatur ineffizienter arbeitet, ist es sinnvoll, die komplette Heizlast im Winter auf den Pelletkessel auszurichten, während die Wärmepumpe nur 30 bis 50 Prozent aufbringen muss. Pellets decken den hohen Wärmebedarf vor allem an kalten Wintertagen, wo Wärmepumpen besonders viel Strom benötigen würden. Im Frühling und Herbst kann die Wärmepumpe die Grundlast abdecken, das Warmwasser erzeugen und so den Start-Stopp-Betrieb des Pelletkessels vermeiden. Der Pelletkessel kann ggf. für die Nacherwärmung des Puff erspeichers geschaltet werden. Für größere Neubauten und sanierte Bestandsgebäude ist diese Hybridlösung optimal.
Pellet- und Gasheizung
Im Bestand bei vorhandener Gasheizung kann i.d.R. problemlos ein Pelletkessel nachgerüstet werden. So wird der Anteil der Wärme aus einer erneuerbaren Quelle erhöht. Es empfiehlt sich, die Grundlast auf den Pelletkessel auszulegen (bis zu 90 Prozent), und lediglich zu Spitzenlastzeiten die Gasheizung zuzuschalten.
Pelletkessel-Solarthermie-Hybrid
Eine Solarthermieanlage als alleinige Wärmequelle reicht im Winter fast nirgends aus – daher wird sie in der Regel als heizungsunterstützende Anlage angelegt. Im Sommer kann die Solarthermie den Wärmebedarf alleine abdecken. In den Übergangszeiten trägt sie zur Warmwasserbereitung bei. Wenn sie die bestehende Heizung unterstützt, spart sie wertvollen Brennstoff. Die Einbindung zum Pufferspeicher muss so geplant werden, dass das Puffervolumen maximal ausgenutzt werden kann. Diese Hybridanlage eignet sich in Bestandsgebäuden mit höherem Wärmebedarf. Passivhäuser mit niedrigem Wärmebedarf profitieren von einer Kombination aus Solarthermie und einem wasserführenden Pelletkaminofen, um die Grundlast zu decken.
Pelletkaminofen-Wärmepumpe-Hybrid
Einer steigenden Beliebtheit erfreut sich vor allem in Einfamilienhäusern die Kombination eines wasser- oder luft führenden Pelletkaminofens mit einer Wärmepumpe. Dabei kann der Kaminofen die Wärmepumpe im Winter unterstützen. Eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung macht das Bild komplett.
BEG-Förderung: Für den Klimageschwindigkeits-Bonus muss die Holzheizung mit einer Warmwasseranlage (Wärmepumpe oder Solaranlage) kombiniert werden, die mindestens den Warmwasserbedarf decken kann.
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