Jedes fünfte Haus wird in Deutschland mittlerweile aus Holz gebaut. Tendenz steigend. Ein gutes Zeichen, denn die Ökobilanz von Holzbauten ist beeindruckend gut. Ein Einfamilienhaus aus Holz spart über seinen gesamten Lebenszyklus bis zu 41 Tonnen CO₂-Äquivalente gegenüber einem Vergleichshaus in konventioneller Bauweise. Gleichzeitig bietet der ökologische Rohstoff Holz einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert – durch die sogenannte Kaskadennutzung., in deren Rahmen Holz nach Möglichkeit solange und oft wie möglich stofflich genutzt werden sollte.
Bauholz trägt als wichtiger CO₂-Speicher zum Klimaschutz bei. Deswegen sollte das natürliche Material stofflich und effizient auf möglichst vielen Stufen genutzt werden – in Form einer sogenannten Kaskaden-Nutzungskette. Hierzu gibt es bereits Berechnungen: Für die EU haben Holzprodukte mittlerweile einen Kaskadenfaktor von 1,57 – der Biomasserohstoff Holz wird bereits mehr als anderthalbmal genutzt.
Ein Beispiel der Kaskadennutzung: Zwischen Wald und Holzverarbeitung stehen die Sägewerke. Hier fallen allein in Deutschland bei der Produktion von Schnittholz rund 17 Millionen Kubikmeter Nebenprodukte wie Hackschnitzel und Sägespäne jährlich an. Bei der nachhaltigen Durchforstung der Wälder kommen noch einmal fast zwölf Millionen Kubikmeter nicht-sägefähiges Rundholz hinzu. Das ist so viel, dass nicht alles zu Holzprodukten weiterverarbeitet werden kann. Allein deshalb ist es sinnvoll, die Biomasse als klimaschonenden Energieträger zu nutzen.
Dies geschieht hierzulande bereits im großen Stil, Deutschland hat europaweit die höchste Pelletproduktion. Das Heizen mit Pellets verwertet also die Nebenprodukte aus der Herstellung von Holzhäusern, denn inländische Pellets bestehen zu 90 Prozent aus Sägenebenprodukten und nur zu zehn Prozent aus nicht-sägefähigem Rundholz. Und der Holzvorrat in deutschen Wäldern ist nach jahrzehntelangem Zuwachs sehr hoch und wird wahrscheinlich noch steigen – denn durch den Umbau zu klimastabilen Wäldern wird in den nächsten Jahrzehnten sehr viel Holz anfallen. . Das macht Mut, denn es ermöglicht auch weiterhin eine regionale und nachhaltige Holznutzung – als Baustoff für Wohnhäuser und für die Erzeugung klimaschonender Holzenergie.