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FAQ – ENplus-Pellets
Was ist ENplus?
ENplus ist ein Zertifizierungsprogramm für Holzpellets. Es beruht auf der internationalen Produktnorm DIN EN ISO 17225-2 und ergänzt diese um Anforderungen zu Qualitätssicherung und -management. Ziel des Zertifizierungsprogramms ist die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Holzpellets für Heizungen und Kaminöfen.
Welche Qualitätsklassen legt ENplus fest?
Im Zertifizierungsprogramm ENplus gibt es drei Qualitätsklassen für Holzpellets: ENplus A1, ENplus A2 und ENplus B. Sie orientieren sich an den Klassen der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-2. Holzpellets der höchsten Qualitätsklasse ENplus A1 sind für alle Pelletheizungen und -kaminöfen bestens geeignet. Holzpellets der Klasse ENplus A2 werden in größeren Feuerungen vornehmlich im gewerblichen Bereich eingesetzt. Die Klasse ENplus B wird am deutschen Markt nicht nachgefragt. Hersteller der Pelletfeuerungen geben an, welche Qualitätsklasse für das Produkt zulässig ist.
Geht ENplus über die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 17225-2 hinaus?
ENplus geht bei wichtigen Eigenschaften der Pelletqualität über die Anforderungen der DIN ISO 17225-2 hinaus. So werden höhere Anforderungen an die mechanische Festigkeit von Holzpellets (ENplus A1: ≥ 98,0 Prozent) und den Feinanteil beim Abfüllen von Sackware (≤ 0,5 Prozent) gestellt und die Verladetemperatur bei der Lieferung an den Verbraucher auf höchstens 40 Grad Celsius begrenzt. Zudem ist der Grenzwert für die Ascheerweichungstemperatur (1.200 Grad Celsius) verpflichtend.
Was sagt die Ascheerweichungstemperatur aus?
Die Ascheerweichungstemperatur beschreibt den Punkt, an dem Asche „zu fließen“ beginnt. Wird diese Temperatur im Brennraum überschritten, kann die Asche weich und teigig werden. Beim Abkühlen härtet die Asche aus. Dann spricht man von Versinterung, was beim Abkühlen zur Ausbildung von Schlacke führt. Diese kann sich bei einigen Pelletfeuerungen ansammeln und den Heizungsbetrieb stören. Zur Minimierung dieses Risikos müssen zertifizierte ENplus-Pellets eine Ascheerweichungstemperatur von mindestens 1.200 Grad Celsius aufweisen.
Was unterscheidet ENplus von anderen Zertifikaten für Holzpellets?
Im Gegensatz zu Qualitätszertifikaten, die sich allein auf das Produkt beziehen, steht bei ENplus die Kontrolle der gesamten Bereitstellungskette von der Herstellung über den Handel bis zur Lieferung zum Endkunden im Vordergrund. Das bedeutet, dass sowohl der zertifizierte Händler als auch ein eventuell beteiligter Dienstleister den Anforderungen von ENplus unterliegen, die u.a. ein Qualitätssicherungssystem, ein funktionierendes Beschwerdemanagement und geschultes Personal zum Inhalt haben. Damit garantiert das Zertifikat ein hohes Maß an Qualitätssicherheit und Transparenz.
Wie erkenne ich ENplus?
Das ENplus-Zeichen ist je nach Form der Pelletlieferung auf dem Lieferschein (bei Befüllung per Lkw) oder auf der Verpackung (Sackware) abgebildet. Sackware ist mit dem Qualitätszeichen gekennzeichnet, das auch die Qualitätsklasse angibt. Zertifizierungs- und Qualitätszeichen enthalten eine individuelle ID-Nummer, die die Rückverfolgbarkeit der Pellets sicherstellt. Zertifizierte Händler und Produzenten aus Deutschland sind auf dieser Webseite gelistet.
Wie schützt ENplus Pelletkunden?
ENplus steht für wirksamen Verbraucherschutz. Im Fall von Reklamationen und Beschwerden hat das DEPI ein geregeltes Verfahren entwickelt. Verbraucher wenden sich bei Fragen rund um die Pelletqualität an info@enplus-pellets.de. Der Verkauf von nichtzertifizierten, als ENplus-zertifiziert ausgewiesenen Pellets wird juristisch verfolgt.
Unterliegen ENplus-zertifizierte Pellets weltweit den gleichen Anforderungen?
Ja, Holzpellets werden zur internationalen Vergleichbarkeit ihrer Qualität weltweit nach ENplus zertifiziert.
Wo können Unternehmen die Zertifizierung durch ENplus beantragen?
Für den Erhalt des ENplus-Zertifikats in Deutschland muss zunächst ein Antrag beim Zertifikatgeber, dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI), gestellt werden. Das DEPI vergibt das Zertifizierungszeichen ENplus und schließt mit dem Zertifikatnehmer einen Lizenzvertrag ab. Interessierte Produzenten, Händler und Dienstleistungsanbieter finden auf den entsprechenden Seiten detaillierte Informationen.
Wie wird die Einhaltung der ENplus-Vorschriften gewährleistet?
In Pelletwerken kontrollieren einmal im Jahr akkreditierte und unabhängige Inspektionsstellen die Produktionsanlage und den Ablauf des Produktionsprozesses. Zudem wird eine Produktprobe beim Pelletproduzenten entnommen. Zertifizierte Händler und Dienstleister für Pelletlieferungen an Verbraucher werden alle drei Jahre von den Auditoren des DEPI vor Ort geprüft. In den Zwischenjahren findet ein sogenanntes Fernaudit statt. Dazu kommen verpflichtende Schulungsmaßnahmen. Die Inspektionsberichte werden von der Zertifizierungsstelle DEPI geprüft und die Konformitätsentscheidung, d.h. ob das Zertifikat vergeben bzw. weitergeführt werden darf, getroffen.