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100.000ste Pelletheizung im Ländle ausgezeichnet
Bei Grüns gibt’s grüne Wärme
Zur 100.000sten Pelletfeuerung gratulierte das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) in Baden-Württemberg. V.l.n.r.: Martin Bentele (DEPI GmbH), Gewinnerin Dr. Sonja Grün und Harald Moser (Moser Haustechnik GmbH).
Berlin/Murrhardt
, 13.04.2021
Baden-Württemberg kann bekanntlich „alles außer Hochdeutsch“, wie das Bundesland selbst mit einem Slogan für sich wirbt. Die Kompetenz beim klimafreundlichen Heizen ist seit Neuestem jedenfalls statistisch belegt. Ende März wurde in Murrhardt im Schwäbisch-Fränkischen Wald die 100.000ste Pelletfeuerung des Landes in Betrieb genommen und vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) ausgezeichnet. Damit steht jede Fünfte mit Holzpresslingen betriebene Feuerung Deutschlands, also Heizung oder Kaminofen, im Südwesten. Die modernen Wärmeerzeuger sparen jedes Jahr rd. 685.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) gegenüber Ölheizungen ein.
Eingebaut wurde die Jubiläumsheizung von Heizungsbauer Harald Moser aus Backnang, einem nordöstlich von Stuttgart im Rems-Murr-Kreis gelegenen Städtchen. Der Handwerker ist dort für sein ausgesprochenes Faible für Holzpellets bekannt. Noch gut erinnert er sich an seine erste Anlage, die er in Sechselberg (Gemeinde Althütte) eingebaut hat. „Damals waren Pellets komplett neu und entsprechend neugierig waren viele Hausbesitzer.“ 23 Jahre später hat Moser über 900 Pelletanlagen installiert, die letzte davon nur wenige Kilometer von der ersten entfernt in einem mit Holz sanierten Mehrfamilienhaus von Dr. Sonja Grün und Familie.
Kompetenz für Pelletheizungen gefragt
Pelletfachbetrieb Moser aus Backnang hat die 100.000ste Pelletfeuerung eingebaut. Sein Team besitzt langjährige Erfahrung in Planung und Einbau von modernen Pelletheizungen. Per Postleitzahl-Suche finden Interessenten geschulte Installateure in ihrer Nähe unter www.pelletfachbetrieb.de.
Moser freut sich, dass die Wärmewende nach einigen schwachen Jahren jetzt wieder in Schwung kommt. „Richtig gut läuft das Geschäft seit dem Vorjahr, als die staatliche Förderung umgestellt wurde. Für den Tausch einer Öl- gegen eine Pelletheizung gibt es nun 45 Prozent der Investitionskosten vom Staat zurück“, erklärt der Heizungsexperte, der in diesem Jahr rd. 50 Pelletfeuerungen mit seinem Betrieb einbauen will.
„Der Erfolg von Pellets im Südwesten ist neben den politischen Rahmenbedingen vor allem auf engagierte Heizungsbaubetriebe wie den von Harald Moser zurückzuführen, die mit Kompetenz und Argumenten Hausbesitzer vom Heizungstausch überzeugen“, erläutert DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele beim coronakonformen Fototermin zur Gewinnübergabe. Für diese Überzeugungsarbeit müssten sich Handwerker aber spezialisieren. Das DEPI bietet hierfür die Fortbildung zum Pelletfachbetrieb an, einer Qualifizierung, die neben dem technischen Rüstzeug auch Kenntnisse über die Herkunft und Qualität der Pellets umfasst. Alle geschulten Betriebe listet die Seite www.pelletfachbetrieb.de.
Klimaschutz und Komfort
So viel Kompetenz muss sein, damit Hausbesitzer wie Sonja Grün neben der klimaneutralen Verbrennung ihrer Pelletheizung auch höchsten Komfort genießen können. Ihr Haus, in dem die 100.000ste steht, stammt aus den 60er Jahren und wurde 2019 als Alterswohnsitz gekauft. Neben der 61-jährigen Neurowissenschaftlerin und ihrem Ehemann sollen auch ihre Schwester und ihr Neffe eine Wohnung in dem sanierten Gebäude beziehen.
Neben einer Pellet- und Scheitholzheizung wurde ebenfalls eine 10 m2 große Solarthermieanlage auf dem Haus von Dr. Sonja Grün installiert.
Bei der Planung des Generationenhauses war sich die Familie in einem Punkt sofort einig: „Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind uns besonders wichtig!“ Daher haben sich die Eheleute neben viel Holz außen und innen im Heizungskeller für eine Kombination aus einem Pelletkessel (15 kW) und einer Stückholzheizung (20 kW) entschieden, die den alten Ölkessel ersetzt. Zudem wurde eine 10 m²-Solarthermieanlage auf dem Dach installiert. Dies sorgt für Grüne Wärme auf knapp 250 m² Wohnfläche und spart 12 Tonnen (t) CO2 im Jahr. Dazu kommen noch Photovoltaikmodule für erneuerbaren Strom.
Die Entscheidung für Pellets fiel dem Ehepaar nicht schwer. „Passend zu unserem neu gekauften Waldstück in der Nähe wollten wir weitgehend Holz, sowohl am Bau wie auch bei der Heizung nutzen. Nur mit selbst gemachtem Brennholz zu heizen war uns aber zu anstrengend. Daher war die Kombination von Scheitholz und Pellets für uns quasi vorbestimmt.“ Die Presslinge als Brennstoff kennt das Paar dabei schon lange. „Freunde von uns haben eine Pelletheizung installiert, als das noch nicht so bekannt wie heute war und sie sind seit Jahren sehr zufrieden.“
Für die gesamte Haussanierung inkl. Heizungstausch hat die Familie einen KfW-50-Kredit beantragt, wovon sie 40 Prozent erlassen bekommen. „Das war eine günstige Situation, wo wir einfach zuschlagen mussten“, erzählt Grün.
Holznachschub immer in Sicht
Beim Blick von den Balkonen des Gewinnerhauses bildet der schwäbisch-fränkische Wald die malerische Hauptkulisse. Der Name des Mittelgebirges lässt die regionale Bedeutung von Wald und Holz bereits erahnen. Zahlreiche Sägewerke sind der Beleg dafür. Dort fallen bei der Verarbeitung von Bauholz, wie für das Haus von Sonja Grün, auch jede Menge Holzreste an, die auch zu Pellets verarbeitet werden.
Routiniert bläst der Fahrer des zertifizierten ENplus-Händlers die Pellets in das neue Lager der Eheleute Dr. Sonja Grün und Dr. Markus Diesmann ein. Damit kann die 100.000ste Pelletfeuerung ca. ein Jahr befeuert werden.
Experte für dieses Thema ist Martin Röhrs, Leiter der regionalen Außenstelle von ForstBW, dem Unternehmen, das sich um den staatlichen Wald in Baden-Württemberg kümmert. Der Forstmann weiß, dass die Verwendung von Holzresten zur Pelletproduktion für die Sägewerke mehr Wertschöpfung bedeutet. Davon profitieren wiederum auch die Waldbesitzer. Röhrs sieht die energetische Holzverwendung aber auch unter ökologischen Gründen positiv: „Für die nachhaltige Produktion von Pellets muss kein Baum gefällt werden. Ihr Einsatz wie in der Grün’schen Heizung spart zudem den Import und die CO2-Emission von fossilen Energieträgern!“
Regionale Lieferketten
Als Besitzerin der 100.00sten Pelletanlage in Baden-Württemberg freut sich Dr. Sonja Grün über ihren Gewinn: 6 t ENplus-Pellets werden direkt ins Lager transportiert.
Als Betreiberin der 100.000sten Pelletfeuerung in Baden-Württemberg kann sich Dr. Sonja Grün über 6 t kostenlose Holzpellets freuen, die vom benachbarten Energiehändler EDi Hohenlohe angeliefert wurden. In 45 Minuten war das neue Gewebesilo mit hochwertigen ENplus-Pellets gefüllt. EDi-Geschäftsführer Roland Weissert ist vom regionalen Brennstoff schon lange überzeugt. „Pellets werden bei der Energiewende im Gebäude eine zentrale Rolle spielen und sind für den modernen Energiehandel daher ein wichtiger Teil des Angebots. Ich freue mich, dass sie regional breit verfügbar sind und damit in ganz Baden-Württemberg auch zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung beitragen.“
Gewinner der Auslosung zur 100.000sten Pelletfeuerung:
AnlageGebäudetyp
99.998Neubau von Katrin Heitzmann in 78253 Reute, Fröling-Brennwertkessel und Mall-Erdlager
99.999Weingut von Hans Bader in 71394 Kernen, KWB-Pelletkessel und Sacksilo
100.000Mehrgenerationenhaus von Dr. Sonja Grün in 71540 Murrhardt, Hargassner-Pelletheizung und Stückholzheizung, Sacksilo
100.001Mehrfamilienhaus mit Werkstatt von Heike Kauffmann in 74541 Vellberg, Paradigma-Brennwertkessel und Sacksilo
100.002Einfamilienhaus von Rainer Frey in 75196 Remchingen, RIKA-Pelletkaminofen
100.003Mehrfamilienhaus von Monika Haid in 89073 Ulm, Windhager-Heizkessel und Stahlblech-tank
100.004Einfamilienhaus von Bettina Haisch in 89547 Gerstetten, HDG-Pelletkessel und Sacksilo


99.998te Pelletfeuerung im Neubau Familie Heitzmann beheizt ihr 180 m² Traumhaus mit einem 16-kW-Brennwertkessel mit Pufferspeicher. Die Anlage steht in Reute.




99.999te Pelletfeuerung im Weingut Für ihr Weingut in Kernen hat sich Familie Bader für einen 38-kW-Pelletkessel entschieden.

100.001te Pelletfeuerung im Mehrfamilienhaus Neben ihrem Haus beheizt Familie Kauffmann auch die hauseigene Werkstatt und das Büro mit einem neuen Pelletkessel.

100.002te Pelletfeuerung im Einfamilienhaus Ein neuer Pelletkaminofen sorgt bei Familie Frey für gemütliche Wärme im Wohnzimmer. Der neue Komfort wird in Remchingen genossen.

100.003te Pelletfeuerung im Mehrfamilienhaus Dank einem Pelletkessel freut sich Familie Haid über hauseigenen Klimaschutz. 6,6 Tonnen Pellets finden in einem Stahlblechtank Platz.

100.004te Pelletfeuerung im Einfamilienhaus Das Haus von Familie Haisch wird mit einem 21-kW-Pelletkesselgeheizt. Die neue Pelletheizung liefert Wärme und Warmwasser für 265 m² Wohnfläche in Gerstetten.

20 Prozent der Pelletheizungen in Deutschland stehen im Ländle und tragen dort zum Klimaschutz bei. Der Zubau im Südwesten ist überproportional.