In unserem Pelletlexikon erklären wir die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Heizen mit Pellets.
A
Abrieb
Der Abrieb entsteht durch mechanische Einwirkungen bei der Lagerung, dem Transport und dem Einblasen von Holzpellets. Er besteht aus Feinanteil, d.h. Partikel bis unter 3,15 mm Länge, und ist das Gegenstück zur mechanischen Festigkeit.
Abwärme
Abwärme entsteht als Nebenprodukt beim Betrieb technischer Geräte oder Anlagen. Diese Wärme muss in geeigneter Form abgeleitet werden, um das Überhitzen des Gerätes oder der Anlage zu verhindern. Abwärme besitzt ein sehr großes Energiepotenzial, daher wird versucht, diese gezielt zu nutzen.
Weiterführende Informationen zur Abwärme unter den Begriffen Blockheizkraftwerk und Kraft-Wärme-Kopplung.
Amortisation
Der Begriff Amortisation (frz.: amortir, tilgen) bezeichnet den Prozess, in dem anfängliche finanzielle Investitionen für ein Objekt durch dadurch entstehende Erträge gedeckt werden. Eine Amortisation kann nur durch Betrachtung mehrerer Objektalternativen berechnet werden. In Bezug auf Heizanlagen sind Pelletfeuerungen im Vergleich zu fossilen Heizungen zwar teurer in der Anschaffung, amortisieren sich aber dank der geringeren Brennstoffpreise bereits nach wenigen Jahren. Eine genaue Amortisationsrechnung ist bei Heizungen aufgrund der stark volatilen Preisentwicklungen fossiler Energieträger schwer möglich.
Anforderungswert
Der Anforderungswert beschreibt die energetische Mindestanforderung, die das Gebäudeenergiegesetz (GEG) an ein Gebäude, stellt, und die nicht überschritten werden darf. Er kann für jedes Gebäude anders ausfallen und wird im neuen Energieausweis für Wohngebäude auf S. 2 als Vergleichswert neben dem Ist-Wert für den Primärenergiebedarf und der energetischen Qualität der Gebäudehülle angegeben.
Weiterführende Informationen zum Gebäudeenergiegesetz auf der DEPV-Webseite
Ascheerweichungstemperatur
Die Ascheerweichungstemperaturbeschreibt die Temperatur, bei der die Asche beginnt, weich und teigig zu werden. Kühlt diese Asche wieder ab, wird sie hart. Dann spricht man von Versinterung bzw. Verschlackung der Asche. Die versinterte Asche sammelt sich im Brennertopf der Anlage und stört den Heizungsbetrieb. Zertifizierte ENplus-A1-Pellets müssen eine Ascheerweichungstemperatur von mind. 1.200 °C besitzen und damit eine Anforderung erfüllen, die in der Norm gar nicht vorgeschrieben ist.
Aschegehalt
DerAschegehalt ist die Menge an Verbrennungsrückstand, die beim Verbrennen eines Brennstoffes entsteht. ENplus-A1-zertifizierte Pellets zeichnen sich durch einen geringen Ascheanteil von maximal 0,7 Prozent aus. Ein niedriger Aschegehalt erhöht den Heizkomfort, verringert zudem die Freisetzung von Emissionen beim Heizen und entlastet somit das Klima. Die Asche von Kleinfeuerungsanlagen kann über den Hausmüll entsorgt werden.
Weiterführende Informationen zur Ascheentsorgung
Aufstellraum für die Feuerstätte
Der Aufstellraum für den Pelletkessel als Zentralheizung ist in der Regel ein Kellerraum. Ein Pelletlager in nächster Nähe zum Kessel sorgt für kurze Transportwege. Übrigens: Pelletkaminöfen eignen sich zur Beheizung einzelner Wohnräume. Diese werden im jeweiligen Raum aufgestellt. Somit kann in nahezu jedem Objekt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt mit Holzpellets geheizt werden.
Weiterführende Informationen zu Pelletheizsystemen
Austauschpflicht
Für Öl- und Gas-Konstanttemperaturkessel (auch Standardkessel genannt) mit einer Nennwärmeleistungvon 4-400 kW, die mindestens 30 Jahre alt sind, gilt ein Betriebsverbot. Das schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in § 72 in den Absätzen 1 bis 3 vor. Da die meisten Gebäude weitergenutzt werden sollen, wenn das Betriebsverbot greift, wird in aller Regel ein neuer Wärmeerzeugereingebaut. Deshalb wird dieses Betriebsverbot für mehr als 30 Jahre alte Öl- und Gaskessel oft auch als Austauschpflicht bezeichnet.
Ausgenommen sind Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die ihr Haus am 1. Februar 2002 selbst bewohnt haben. Diese Gebäude entgehen mittelfristig trotzdem nicht der Austauschpflicht: Nach einem Verkauf oder einer Vererbung greift das Betriebsverbot auch bei ursprünglich ausgenommenen Gebäuden. Es gilt dabei eine Übergangsfrist von zwei Jahren, innerhalb derer der Austausch vorgenommen werden muss.
Automatische Beschickung
Wenn der Transport des Brennstoffs in den Brennraum automatisch erfolgt, wird im Fachjargon von automatischer Beschickungbzw. automatisch beschickten Feuerung gesprochen. Pelletkessel und Pelletkaminöfen, bei denen eine Förderschnecke die Holzpellets in den Brennraum befördert, sind ebenso wie Hackschnitzelkessel automatisch beschickte Feuerungen.
Weiterführende Informationen zu Pelletheizsystemen
B
BAFA
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist eine Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Es wickelt im Auftrag des BMWK mehrere Förderprogramme im Wärmemarkt ab. Dazu gehören die Förderung der Errichtung, Umbau oder Erweiterung von Gebäudenetzen (im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude BEG Teil Einzelmaßnahmen), die Förderung von Wärmenetzen (Bundesförderung effiziente Wärmenetze BEW) und von Prozesswärmeanlagen (Modul 2 der Bundesförderung Energie- und Rohstoffeffizienz in der Wirtschaft EEW). Dabei ist das BAFA in der Regel für diejenigen Fördermaßnahmen zuständig, bei denen direkte Investitionszuschüsse gewährt werden. Förderkredite werden in diesen Förderprogrammen meist von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt.
Weiterführende Informationen zu den Förderprogrammen
BEG
Bundesförderung für effiziente Gebäude
Befüllung
Mit Befüllung ist der Transport des Brennstoffs in den Vorlagebehälter einer Feuerungsanlagegemeint. Diese erfolgt bei Pelletkesseln und auch Hackschnitzelkesseln meist automatisch aus einem Pelletlager und bei Pelletkaminöfenmeist per Hand (Handbefüllung).
Beschickung des Brennraums
Bei der Beschickung des Brennraums geht es um den Transport des Brennstoffs in den Brennraum. Diese erfolgt bei Pelletkesseln und Hackschnitzelkesseln immer automatisch (automatische Beschickung), meist mit einer Förderschnecke.Bei Scheitholzkesseln hingegen wird der Brennstoff per Hand in den Brennraum gelegt, weshalb diese zu den handbeschickten Anlagen gezählt werden.
BEW
Bundesförderung effiziente Wärmenetze
Biomasse
Im Energiesektor wird unter Biomasseder Stoff verstanden, der zur Gewinnung von Bioenergie benötigt wird. Alle durch Pflanzen, Tiere und Menschen produzierten organischen Erzeugnisse, die im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor zur Energiegewinnung eingesetzt werden können, werden zur Biomasse gezählt. So werden beispielsweise Holzpellets aus fester Biomasse (Holz) gepresst und anschließend zur Wärmegewinnung verwendet. Rein physikalisch gesehen kann Biomasse mit chemisch gebundener Sonnenenergie gleichgesetzt werden, da Pflanzen mittels Photosynthese Sonnenenergie in energetisch nutzbare Formen umsetzen. Auch tierische Biomasse ist letztendlich auf die in Pflanzen gespeicherte Energie zurückzuführen, da Pflanzen die Basis der Nahrungskette bilden. Bioenergie aus Biomasse nimmt unter den Erneuerbaren Energien eine essentielle Stellung ein, da sie sich sehr gut speichern lässt und daher bedarfsgerecht genutzt werden kann.
Weiterführende Informationen zum Kreislauf Holzenergie
Brandschutz
Brandschutzanforderungen für Pelletfeuerungen werden in den Landesfeuerungsverordnungen definiert (s. Feuerungsverordnung). Feuerungen unter 50 kW und Pelletlager mit einer Kapazität unter 6,5 t müssen keine besonderen Anforderungen erfüllen. Für alle größeren Heizungsanlagen und Pelletlager gelten Brandschutzauflagen.
Weiterführende Informationen zum Pelletlager in der Broschüre Lagerung von Holzpellets
Brennstoff
Ein Brennstoff ist ein Stoff, dessen gespeicherte Energie sich durch Verbrennung in nutzbare Energie umwandeln lässt. Holzpellets sind ein genormter Brennstoff. Ihr Durchmesser beträgt entweder sechs oder acht Millimeter, die Länge liegt zwischen 3,15 und 45 Millimetern und der Wassergehalt beträgt unter zehn Prozent. Holzpellets werden aus Sägespänen hergestellt, einem Nebenprodukt der Säge- und Hobelindustrie. In Deutschland gibt die ISO 17225-2 die Anforderungen an Presslinge aus naturbelassenem Holz vor. Für deren Einhaltung sorgt das Zertifikat ENplus, das z. T. über die Norm hinausgeht.
Weiterführende Informationen zum Brennstoff auf der ENplus-Pellets-Webseite
Brennwert
Der Brennwert ist die Energie, die bei einer vollständigen Verbrennung von Brennstoffen abgegeben wird, einschließlich der durch Kondensation des entstandenen Wasserdampfes freiwerdenden Energie. Der Brennwert beinhaltet demnach den Heizwert und die sogenannte Kondensationswärme. Daher kann der Wirkungsgrad mehr als 100 Prozent des Heizwertes betragen. Der Brennwert wird auch als „oberer Heizwert“ (HO oder HS) bezeichnet. Daher sollte immer klar sein, ob sich Wirkungsgradangaben auf den Brenn- oder Heizwert beziehen.
Brennwert = Heizwert + Kondensationsenergie
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
siehe BAFA
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die BEG vereint seit dem 1. Januar 2021 bzw. ab dem 1. Juli 2021 alle investiven Förderprogramme der Bundesregierung für die energetische Modernisierung von Gebäuden zu einem einzigen Förderangebot. Dabei wird sowohl die Nutzung Erneuerbarer Wärme (u. a. durch Holzkessel und wasserführende Pelletkaminöfen) als auch die Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz gefördert. Bezuschusst wird auch der Anschluss an Gebäudenetze und an Wärmenetze und die Errichtung, den Umbau und die Erweiterung vonGebäudenetzen, aber nicht die Errichtung, den Umbau oder die Erweiterung vonWärmenetzen. Für die gibt es mit der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) ein eigenes Förderprogramm. Die BEG ersetzte das Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien im Wärmemarkt (MAP), das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE), das Heizungsoptimierungsprogramm (HZO) und die CO2-Gebäudesanierungsprogramme der KfW. Die BEG ist in drei Teilprogramme aufgeteilt:
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude(BEG WG)
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude (BEG NWG)
Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW)
Mit der BEW gibt es ein eigenes Förderinstrument für die Errichtung und die Erweiterung von Wärmenetzen (inkl. der der einspeisenden Wärmeerzeuger). Es wird vom BAFA durchgeführt. Weitere Infomationen
Bundeswaldgesetz
Das Bundeswaldgesetz regelt u.a. die nachhaltige Bewirtschaftung deutscher Wälder und stellt gemeinsam mit dem Bundesnaturschutzgesetz und den Landeswaldgesetzen sicher, dass die Waldbesitzer in Deutschland keinen Raubbau an den Wäldern betreiben dürfen. Es schreibt u.a. vor, den Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) für die Umwelt und für die Erholung der Bevölkerung (Schutz- u. Erholungsfunktion) zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren sowie seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern (§ 1). Kahlgeschlagene oder verlichtete Waldbestände sind in einer angemessenen Frist wieder aufzuforsten bzw. wieder zu bewalden. Die Wälder sollen gemäß § 11 Abs. 1 ordnungsgemäß und nachhaltig bewirtschaftet werden. Das bedeutet, dem Wald nur so viel Holz zu entnehmen wie im Waldbestand nachwächst (siehe Nachhaltigkeit). So steht späteren Generationen weiterhin sowohl der Wald als auch sein Holz zur Verfügung. Gemäß § 14 besteht ein Betretungsrecht der Wälder zum Zwecke der Erholung, wobei dies auf eigene Gefahr erfolgt. Die Regelungen des Bundeswaldgesetzes werden in den Landeswaldgesetzen der Bundesländer weiter konkretisiert.
1.BImSchV
Die Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerung - 1.BImSchV) legt die Emissionsgrenzwerte für den Betrieb nicht genehmigungspflichtiger kleiner und mittelgroßer Heizungsanlagen (bis auf wenige Ausnahmen bis 1 MW) fest. Am 22. März 2010 ist eine Novellierung der 1. BImschV in Kraft getreten. Diese hat die Grenzwerte für
Festbrennstofffeuerungen erheblich verschärft, und zwar insbesondere für alle Holzzentralheizungen, aber auch für viele Einzelraumfeuerungen. Seit 2015 gilt hier die sog. 2. Stufe mit noch strengeren Anforderungen. Moderne Pelletfeuerungen erfüllen auch die neuen Anforderungen problemlos.
Weiterführende Informationen zur 1. BImSchVauf der DEPV-Webseite
C
CEN/TS
Eine technische Spezifikation wird von einem Normungsgremium für Bereiche erstellt, in denen es noch keine ausreichende Grundlage für eine richtige Norm gibt. Auf europäischer Ebene erfolgt die Entwicklung durch einen Fachausschuss des europäischen Normungskomitees CEN, für die weltweite Normung durch einen Fachausschuss des internationalen Normungskomitees ISO. Eine CEN/TS bzw. eine ISO/TS ist eine Leitmethode gegenüber sich entwickelnden Technologien, für deren Normierung noch keine ausreichend technisch wissenschaftlichen und politisch institutionellen Grundlagen vorhanden sind.
Chlorwert
Ein hoher Chlorgehalt von Holzpellets kann für Korrosion verantwortlich sein, was auf Dauer die Heizungsanlage beschädigt. Bei ENplus-Pellets der Kategorie A1, den Pellets für den Hausgebrauch, darf der Chlorgehalt nicht höher als 0,02 Prozent sein.
Weiterführende Informationen zu den qualitätsrelevanten Eigenschaften auf der ENplus-Pellets-Webseite
CO2-Bilanz
Das Heizen mit Holzpellets ist nahezu CO2-neutral. Die Verbrennung von Pellets setzt genau die gleiche Menge CO2frei, die das wachsende Holz zuvor aus der Luft gebunden hat. Heizen mit Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung schließt also den CO2-Kreislauf.
Weiterführende Informationen zu Klima und Umwelt
CO2-neutral
Der Begriff CO2-neutral bezeichnet Prozesse, bei denen die Menge an CO2 in der Atmosphäre, über einen längeren Zeitraum betrachtet, nicht verändert wird. Aus Pflanzen gewonnene, nicht-fossile Brennstoffe wie Ethanol, Rapsöl und Holz erfüllen dieses Kriterium bei nachhaltiger Erzeugung, denn sie geben bei der Verbrennung nur das Kohlendioxid ab, das sie während des Wachstums aufgenommen haben.
Weiterführende Informationen zur CO2-neutralen Verbrennung
CO2-Preis (CO2-Bepreisung)
Der CO2-Preis (oder die CO2-Bepreisung) soll die Folgekosten, die durch die Emission des Treibhausgases CO2 entstehen, in den Preis für fossile Energien einbeziehen („internalisieren“), da der Energiepreis diese Kosten von Haus aus nicht enthält. Dadurch sollen Anreize gesetzt werden, die Emission von CO2 zu vermindern. Für Kraftwerke, Heizkraftwerke und für große Industrieanlagen ab 20 MW bildet sich der CO2-Preis im EU-weiten Treibhausgasemissionshandel (TEHG). Dabei hängt das Niveau des CO2-Preises sehr stark von der politisch gesetzten Höchstmenge an CO2-Emisisonsrechten ab. Je nach Nachfrage bildet sich dann ein höherer oder niedriger CO2-Preis.
Für die nicht vom EU-Treibhausgashandel erfassten fossilen Brennstoffverbräuche (im Wärme- und Verkehrssektor und für die Stromproduktion in kleineren Kraft- und Heizkraftwerken) wurde in Deutschland mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) zum Jahresbeginn 2021 ein nationaler CO2-Preis eingeführt. In der Einführungsphase von 2021-2025 ist die Höhe des CO2-Preises politisch festgelegt, beginnend mit 25 Euro pro Tonne CO2 bis 55 Euro pro Tonne CO2 im Jahr 2025. Eine Emissionsobergrenze gibt es dabei noch nicht. In der Handelsphase ab 2026 wird sich der CO2-Preis hingegen auf Basis einer Emissionsobergrenze als Marktpreis nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage bilden. Dabei wird es 2026 einen Mindestpreis von 55 Euro pro Tonne und einen Höchstpreis von 65 Euro pro Tonne geben. Ob es auch in den Jahren ab 2027 CO2-Mindest- und Höchstpreise geben wird, ist noch nicht entschieden. Auch im Brennstoffemissionshandel wird die Höhe des CO2-Preises und damit die Wirksamkeit für den Klimaschutz ab 2027 im Wesentlichen durch die politisch gesetzte Emissionsobergrenze, das sog. „Cap“, bestimmt werden.
Contracting
Contracting (engl. einen Vertrag schließen) bedeutet, dass die Investition nicht vom Nutzer selbst, sondern von einem Dritten – dem Contractor – durchgeführt wird. Im Energiebereich übernimmt ein Contractor die Planung, Finanzierung, Errichtung und Wartung einer Anlage. Der Contractor liefert den Nutzern Wärme als Service und refinanziert seine Ausgaben über diese Verkäufe. Der Bezug von beispielsweise Wärme über einen Dritten hat den Vorteil, dass keine Investitionen getätigt werden müssen. Damit geht Contracting über Leasing hinaus. Diese Variante ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Wärme zu beziehen.
D
Dauerbetrieb
siehe Volllastbetrieb
DEPV
Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) ist der Verband der Holzpelletbranche und wurde im Jahr 2001 in Berlin gegründet. Im September 2009 dehnte der Verband seinen Kompetenzbereich auf weitere Energiehölzer aus und erweiterte seinen Namen um den Begriff „Energieholz“. Von Berlin aus pflegt der DEPV Kontakte zur Politik und zur Branche der Erneuerbaren Energien. Ziel ist das stetige Wachstum der modernen Holzenergie.
Weiterführende Informationen auf der DEPV-Webseite
Dimensionierung eines Heizungssystems
Dimensionierung beschreibt die Festlegung bzw. Auslegung eines technischen Entwurfs in Bezug auf die Größe des Heizungssystems (Kamin, Nennwärmeleistung eines Kessels, Pelletlager, …). So muss die Nennwärmeleistung eines Pelletkessels nach der im Haus benötigten Wärmemenge (Wärmebedarf, Heizlast) ausgelegt werden. Die für den Wärmebedarf benötigte Nennwärmeleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben. Ebenso ist die Lagergröße an den Wärmebedarf anzupassen und entsprechend zu dimensionieren. Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Pelletlager so zu dimensionieren, dass der 1,2- bis 1,5-fache Jahresbedarf an Holzpellets gebunkert werden kann. Da Pellets aufgrund ihrer hohen Energiedichte im Vergleich zu anderen Holzbrennstoffen ein deutlich geringeres Lagervolumen besitzen, ist die Bevorratung relativ unproblematisch. Für 100 Quadratmeter Wohnfläche mit 10 kW Heizleistung sollten mindestens sieben Kubikmeter Lagervolumen eingeplant werden.
Display
Das Steuerungsdisplay an der Heizanlage zeigt die aktuellen Verbrauchs- und Leistungswerte des Pelletkessels an. Hier lässt sich neben der Nennwärmeleistung beispielsweise das Wärmebedarfsprofil des Gebäudes ablesen. Außerdem ist erkennbar, wann die nächste Wartung ansteht. Bei den meisten modernen Heizanlagen erfolgt die Bedienung mittlerweile über ein Touch-Display.
E
EEWärmeG
Siehe Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
Effizienzhaus (EH) = KfW-Effizienzhaus
Ein Effizienzhaus (EH) ist nach den Festlegungen der BEG Wohngebäude ein Wohngebäude, das bezogen auf den Primärenergieverbrauch des im Gebäudeenergiegesetz (GEG)definierten Referenzgebäudes (= 100 Prozent) einen bestimmten prozentualen Energiestandard erreicht. Das Effizienzhaus 55 etwa hat einen Primärenergieverbrauch von höchstens 55 Prozent des Referenzgebäudes. Die zulässigen Transmissionswärmeverluste der Gebäudehülle liegen jeweils 15 Prozentpunkte darüber. Im Rahmen der Effizienzhausförderung der BEG Wohngebäude gibt es eine Förderung für folgende Effizienzhäuser: im Gebäudebestand EH 40, EH 55, EH 70, EH 85, EH 100 und EH Denkmal, und im Neubau EH 40 Plus, EH 40 und EH 55. Beim EH Denkmal sind 160 Prozent des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes zulässig. Eine Mindestanforderung für den Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle gibt es für die energetische Modernisierung von Denkmalen nicht.
Effizienzgebäude (EG)
Ein Effizienzgebäude (EG) ist nach den Festlegungen der BEG Nichtwohngebäude ein Nichtwohngebäude, das bezogen auf den Primärenergieverbrauch des im Gebäudeenergiegesetz (GEG) definierten Referenzgebäudes (= 100 Prozent) einen bestimmten prozentualen Energiestandard erreicht. Das Effizienzgebäude 55 etwa hat einen Primärenergieverbrauchvon höchstens 55 Prozent des Referenzgebäudes. Für die zulässigen Transmissionswärmeverluste der Gebäudehülle sind konkrete Höchstwerte festgelegt. Im Rahmen der Effizienzhausförderung der BEG Nichtwohngebäude gibt es eine Förderung für folgende Effizienzgebäude: im Gebäudebestand EG 40, EG 55, EG 70, EG 100 und EG Denkmal, und im Neubau EG 40 und EG 55. Beim EG Denkmal sind 160 Prozent des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes zulässig. Eine Mindestanforderung für den Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle gibt es für die energetische Modernisierung von Denkmalen nicht.
Einblaspauschale
Bei der Lieferung von Holzpellets erheben viele Pellethändler eine sogenannte Einblaspauschale. Das ist ein Aufschlag, der einmal pro Abladestelle erhoben wird und die Kosten für die Dienstleistung am Lager deckt. Der Service beinhaltet unter anderem die Begutachtung und Prüfung des Lagers vor dem Befüllen, den Schlauchaufbau bzw. -abbau, die Anbringung der Staubabsaugung, die Überwachung des Befüllvorgangs sowie das Erstellen des Lieferprotokolls und der Lieferpapiere. Einige Pellethändler berechnen keine gesonderte Einblaspauschale, wenn diese Kosten bereits im Pelletpreis inbegriffen sind.
Einzelraumfeuerungsanlage
Eine Einzelraumfeuerungsanlage ist eine Feuerungsanlage, die typischerweise nur oder überwiegend den Aufstellraum beheizt, aber nicht das ganze Gebäude. Dazu gehören luftführende und wasserführendePelletkaminöfen.
Endenergie
Endenergie ist Energie in Form von Brennstoffen, Strom oder Wärme. Sie ist der nach Energieumwandlung und Energietransport übrig gebliebene Teil der Primärenergie, der das Gebäude des Verbrauchers erreicht. Da bei Umwandlung und Transport ein Teil der eingesetzten Energie verloren geht, ist die Summe des Endenergieverbrauchs geringer als die Summe des Primärenergieverbrauchs, der auch alle Umwandlungs- und Übertragungsverluste enthält. In vielen Energiebilanzen werden sowohl Primär- als auch Endenergieverbrauch ausgewiesen. Sofern das nicht der Fall ist, ist es eine wichtige Information, ob sich die Informationen zur Energie auf End- oder Primärenergie beziehen.
Endenergiebedarf
Der Endenergiebedarf ist der rechnerisch aus den Eigenschaften des Gebäudes und der Heizungsanlage ermittelte Bedarf an Endenergie eines Gebäudes, der für Heizung und Warmwasserbereitung des Gebäudes benötigt wird. Er ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten der Bewohner und beruht auf einer optimalen Einstellung und Nutzung der eingebauten technischen Anlagen. Da das oft nicht gegeben ist, fällt der Endenergiebedarf in der Praxis oft niedriger aus als der tatsächliche Energieverbrauch, der jedoch vom konkreten Nutzerverhalten beeinflusst wird (bei Neubauten mit niedrigem Energiebedarf fallen diese Unterschiede größer aus als bei Altbauten mit hohen Energiebedarf). Nicht im Endenergiebedarf inbegriffen sind die Energieverluste außerhalb des betrachteten Gebäudes, die z.B. bei der Strom- oder Fernwärmeerzeugung im Kraft- oder Heizwerk, beim Energietransport und bei der Förderung von Öl- und Gas auftreten. In Energieausweisen für Wohngebäude muss in Neubauten immer der Endenergiebedarf ausgewiesen werden, da noch keine Verbrauchsdaten vorliegen können. Erst in Bestandsgebäuden kann wahlweise der Endenergiebedarf oder der Endenergieverbrauch angegeben werden.
Endenergieträger
Der Endenergieträger ist der Energieträger, der das Gebäude des Verbrauchers erreicht. Neben den Brennstoffen Gas, Öl und Holz kann elektrischer Strom (z.B. für Wärmepumpen) oder auch Fernwärme ein Endenergieträger sein. Der Endenergieträger kann dem Primärenergieträger entsprechen (z.B. Erdgas) oder aus einem anderen Primärenergieträger erzeugt worden sein (z.B. Heizöl aus Rohöl, Holzpellets aus Holz, Strom aus Kohle/Sonnenstrahlung/Wind, Fernwärme aus Erdgas, Kohle oder Holz).
Endenergieverbrauch
Im Unterschied zum berechneten Endenergiebedarf eines Gebäudes ist der Endenergieverbrauch der tatsächliche, vom Nutzerverhalten abhängige Verbrauch an Endenergie. Er kann in Energieausweisen nur bei Altbauten, nicht aber bei Neubauten angegeben werden. Vorteil ist, dass eine suboptimale Einstellung bzw. Einbau der Anlage bzw. vom Rechenverfahren abhängige Abweichungen den Vergleich nicht mehr verzerren können. Nachteil ist das sehr unterschiedliche Nutzerverhalten, was einen objektiven Vergleich der Gebäude unmöglich macht.
Energieausweis
Der Energieausweis ist ein Dokument, das Gebäude energetisch bewertet und Auskunft über den Energiebedarf bzw. den Energieverbrauch, den Dämmstandard und die Wärmequelle des Gebäudes gibt. Ausstellung, Verwendung, Grundsätze und Grundlagen der Energieausweise regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Bei der Errichtung, Änderung oder Erweiterung von Gebäuden ist ein Energieausweis auf Basis des berechneten Energiebedarfs auszustellen. Bei Bestandsbauten können die benötigten Angaben jedoch entweder auf Grundlage des berechneten Energiebedarfs (bedarfsorientierter Energieausweis) oder des gemessenen Energieverbrauchs (verbrauchsorientierter Energieausweis) gemacht werden.
Weiterführende Informationen zu Energieausweis
Energiebedarf
Der Energiebedarf ist der rechnerisch aus den technischen Eigenschaften des Gebäudes und der Heizungsanlage ermittelte Bedarf an Energie eines Gebäudes, die für Heizung und Warmwasserbereitung benötigt wird. Der Energiebedarf kann entweder als Endenergiebedarf oder als Primärenergiebedarf angegeben werden, je nachdem ob nur die im Gebäude selbst benötigten Endenergieträger oder auch alle Energieverluste mitgerechnet werden sollen, die bei der Erzeugung dieser Endenergieträger anfallen.
Energieeffizienzklasse für Wohngebäude
Mit der seit 2014 gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde die Angabe einer Energieeffizienzklasse in dem Energieausweis für Wohngebäude eingeführt und unverändert in das seit dem 1. November 2020 geltende Gebäudeenergiegesetz (GEG) übernommen. Die Klassen reichen von A+ für – scheinbar – höchste bis H für – scheinbar – niedrigste Energieeffizienz. Die Energieeffizienzklasse ist auch in Immobilienanzeigen für Kauf oder Vermietung von Wohngebäuden anzugeben. Sie wird auf Basis des Endenergieverbrauchs bzw. des Endenergiebedarfs vergeben. Dabei bleiben sämtliche Energieverluste, die vor der Grundstücksgrenze (z.B. im Kraftwerk oder im Heizkraftwerk) oder beim Energietransport auftreten und die der Primärenergiebedarfbzw. der Primärenergieverbrauch mit ausweist, unberücksichtigt. Die Energieeffizienzklassen für Wohngebäude sind also aus Sicht des Klimaschutzes und der Energiewende irreführend und unzureichend. Sie geben aber auch keine Auskunft darüber, ob mit hohen oder niedrigen Heizkosten zu rechnen ist. Der Verbraucher zahlt die vorgelagerten Energieverluste von Strom und Fernwärme über den höheren Preis dieser Energieträger trotzdem. So werden die Endenergieträger Strom und Fernwärmedurch die Energieeffizienzklassen für Wohngebäude begünstigt, während z. B. Pelletheizungen, die die Wärme im eigenen Haus erzeugen, benachteiligt werden.
Weiterführende Informationen zu GEG auf der DEPV-Webseite
Energieeinsparverordnung (EnEv)
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) war von 2002 bis Ende Oktober 2020 Teil des Energie- und Baurechts. Sie ist zum 1. November 2020 vom „Gebäudeenergiegesetz“ (GEG) abgelöst worden. Dabei wurden die meisten Regelungen der EnEV mit nur geringen Anpassungen übernommen. Die erste EnEV löste am 1. Februar 2002 die Wärmeschutzverordnung (WSchV) und die Heizungsanlagenverordnung (HeizAnlV) ab. Die letzte gültige Fassung galt seit dem 1. Mai 2014 (sog. EnEV 2014).
Energieverbrauch
Im Unterschied zum berechneten Energiebedarf eines Gebäudes ist der Energieverbrauch der tatsächliche, vom Nutzerverhalten abhängige Verbrauch an Energie. Der Energieverbrauch kann entweder als Endenergieverbrauch oder als Primärenergieverbrauch angegeben werden, je nachdem, ob nur die im Gebäude selbst verbrauchten Endenergieträger oder auch alle Energieverluste mitgerechnet werden sollen, die bei der Erzeugung dieser Endenergieträger anfallen.
EnEV
siehe Energieeinsparverordnung
ENplus
ENplus ist ein Zertifikat mit höchsten Ansprüchen für Holzbrennstoffe. Das Zertifizierungssystem setzt nicht nur die internationale Norm ISO 17225-2/-3/-4 um, sondern ermöglicht durch eine lückenlose Kontrolle der Bereitstellungskette eine umfassende Transparenz. Dabei stehen der Verbraucherschutz und die Qualitätssicherung an vorderster Stelle. Nur so kann ein reibungsloser Heizungsbetrieb gewährleistet werden. Holzpellets, Holzbriketts und Hackschnitzel können nach ENpluszertifiziertwerden. Unter www.enplus-pellets.de, www.enplus-briketts.de und www.enplus-hackschnitzel.de sind umfangreiche Informationen und Kontaktdaten aller zertifizierten ENplus-Produzenten und -Händler verfügbar.
Erdtank
Erdvergrabene Pelletlager (Erdlager/Erdtank) sind eine Möglichkeit, Holzpelletsaußerhalb des Hauses zu lagern. Sie bieten sich daher im Bestand beim Umstieg auf Pellets an, wenn der nötige Lagerraum im Keller nicht zur Verfügung steht. Auch im Neubau kann ein Erdtank praktisch sein, denn er spart den Platz im Keller ein, der ansonsten für die Pellets benötigt würde. Bei der Planung einer Pelletfeuerungsanlagemit Erdtank ist zu beachten, dass die Entfernung zwischen Lager und Heizkessel maximal 30 Meter betragen darf. Für die Lagerung von Pellets gelten zudem bestimmte Sicherheitsvorschriften.
Weiterführende Informationen zu Lagertypen in der Broschüre Lagerung von Holzpellets
Erneuerbare Energie
Als Erneuerbare Energie oder auch regenerative Energie werden Energien bezeichnet, die aus menschlichem Ermessen unerschöpflichen oder sich verhältnismäßig schnell erneuernden Energiequellen gewonnen werden. Dazu zählen Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie, Erdwärme und Biomassewie Holz. Holzpellet zur Energiegewinnung werden aus Sägenebenprodukten – Holz – hergestellt, das in relativ kurzer Zeit nachwachsen kann.
Weiterführende Informationen beim Bundesverband Erneuerbare Energie
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) war ein Bundesgesetz, das vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Oktober 2020 den Ausbau erneuerbarer Energien im Wärmesektor regelte. Es ist am 1. November 2020 zunächst weitgehend unverändert im „Gebäudeenergiegesetz“ (GEG) aufgegangen. Im Rahmen der GEG-Novelle wurden diese Regelungen Anfang 2024 weitgehend durch die neue, schrittweise greifende 65-Prozent-Nutzungspflicht für Erneuerbare Wärme beim Einbau von Heizungsanlagen abgelöst. Die Möglichkeiten, anstelle der Nutzung von Erneuerbarer Wärme Ersatzmaßahmen umzusetzen, wurden dabei abgeschafft.
Weiterführende Informationen zu Nutzungspflicht auf der DEPV-Webseite
F
Feinanteil
Als Feinanteil von Holzpellets werden Partikel bezeichnet, die kleiner als 3,15 Millimeter sind. Ein zu hoher Feinanteil wirkt sich ungünstig auf die Verbrennung aus und kann in vielen Fällen die Ursache für Störungen der Heizungsanlage sein. Daher wird der Feinanteil bei der ENplus-Zertifizierung geprüft und darf bei ENplus-zertifizierter Sackware 0,5 Prozent und im Pelletlager beim Kunden 4 Prozent nicht übersteigen. Pellets sollten schonend eingeblasen werden, damit wenig Feinanteil entsteht. Zertifizierte Pellethändler sind darin erfahren. Feinanteil kann aber auch bei der Befüllungschlecht gebauter Lager entstehen. Pelletlager sollten daher den Bestimmungen der Broschüre Lagerung von Holzpellets entsprechen.
Feinstaub
Feinstaub besteht aus kleinsten Schwebstoffen aus natürlichen und von Menschen verursachten Quellen in der Luft. Dazu zählen alle festen und flüssigen Teilchen, die so klein sind, dass sie nicht sofort zu Boden sinken. Diese feinen Partikel werden von den Schleimhäuten im Nasen- und Rachenraum bzw. den Härchen im Nasenbereich nur bedingt zurückgehalten und können deshalb gesundheitsgefährdend sein.
Die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImschV) regelt die Staubemissionen von Heizungsanlagen durch sehr strenge Grenzwerte. Die Emissionen von modernen Pelletheizungen liegen aufgrund des trockenen und homogenisierten Brennstoff unter den zum 1. Januar 2015 mit Inkrafttreten der 2. Stufe der 1. BImSchV nochmals verschärften Staubgrenzwerten. Pelletheizungen tragen somit nicht zur Feinstaubproblematik bei.
Feinstaub wird in drei Größenklassen eingeteilt PM10 (PM, particulate matter) mit einem maximalen Durchmesser von 10 Mikrometer (µm), PM2,5 und ultrafeine Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 0,1 µm.
Weiterführende Informationen zur 1. BImSchV auf der DEPV-Webseite
Fernwärme
Als Fernwärme wird Wärme bezeichnet, die an einem anderen Ort verbraucht als erzeugt wird. Der Wärmetransport erfolgt meist in Form von heißem Wasser. Fernwärme ist somit ein Endenergieträger. Der Transport erfolgt in einem Rohrsystem, das überwiegend erdverlegt ist, teilweise werden jedoch auch Freileitungen verwendet. Dabei treten sowohl bei der Erzeugung der Fernwärme im Heizwerk oder im Heizkraftwerk als auch bei der Speicherung und beim Transport zu den Verbrauchern Energieverluste auf, die neben den Investitionen in die Leitungen dazu führen, dass Fernwärme teurer ist als die Endenergieträger Erdgas, Heizöl oder Pellets.
Fernwärmenetz
Ein Fernwärmenetz ist ein Wärmenetz, mit dem vergleichsweise viele Gebäude eines oder mehrerer Stadtteile über verhältnismäßig große Strecken versorgt werden. Betreiber sind meist kommunale Energieversorgungsunternehmen. Der Übergang zu Nahwärmenetzen ist fließend.
Festbrennstoff
Festbrennstoff ist ein Brennstoff, der in Abgrenzung zu flüssigen und gasförmigen Brennstoffen fest ist. Dazu gehören die verschiedenen Holzbrennstoffe (Holzpellets, Hackschnitzel, Holzbriketts, Scheitholz), aber auch Braun- und Steinkohle.
Festmeter
In der Forst- und Holzwirtschaft übliche Maßeinheit für das Holzvolumen (Stammholz), das dem Rauminhalt eines Kubikmeters (m³) entspricht. Dieses Maß gibt das Holzvolumen ohne Zwischenräume an. Ein Kubikmeter Holz ohne Zwischenräume ist also ein Festmeter (fm). Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft gibt folgende Richtwerte zur Umrechnung an (geltend für gespaltene, 33 cm lange Holzscheite):
0,4 Festmeter (fm) = 0,6 Raummeter/Ster (Rm) = 1,0 Schüttraummeter (srm) 1,0 Festmeter (fm) = 1,4 Raummeter/Ster (Rm) = 2,0 bis 2,2 Schüttraummeter (srm)
Feuchtegehalt
Der Feuchtegehalt gibt prozentual an, wie viel Wasser in Bezug auf die Trockenmasse (null Prozent Wasser) im Holz vorhanden ist. Je geringer der Wert, desto abgasärmer und rußfreier läuft die Verbrennung ab. Der Feuchtegehalt unterscheidet sich jedoch vom Wassergehalt und ist für Pellets nicht ausschlaggebend. In der ENplus-Zertifizierung gibt man daher einen Grenzwert für den Wassergehalt an.
Feuchtegehalt = Gewicht des Wassers / Gewicht der absolut trockenen Holzmasse (kein Wasser vorhanden)
Feuerung
Eine Feuerung (auch Feuerungsanlage oder Feuerstätte genannt) ist ein Wärmeerzeuger, sie setzt einen Brennstoff zur Erzeugung von Wärme, Strom oder auch von Strom und Wärme gleichzeitig (Kraft-Wärme-Kopplung) ein. Dazu gehören u.a. Heizkessel und Einzelraumfeuerungsanlage.
Feuerungsverordnung
Feuerungsverordnungen (FeuVO) der Bundesländer regeln die Anforderungen an den Brandschutz von Feuerung, deren Aufstell- oder Heizräumen, die Verbrennungsluftversorgung, die Abgasanlagen sowie die Brennstofflagerung (auch die Lagerung von Pellets). Jedes Bundesland in Deutschland hat hierfür eigene Vorgaben, die sich an der Musterfeuerungsverordnung (MFeuV) des Bundes orientieren.
Förderschnecke
Um Holzpellets aus dem Pelletlagerin einem Pelletkessel oder Pelletkaminofen zu transportieren (Raumentnahme/Raumaustragung), ist der Einsatz einer Förderschnecke die gängigste Form. Bei der automatischen Beschickung des Brennraums bei automatisch beschickten Festbrennstofffeuerungen kommen ausschließlich Schnecken zum Einsatz. Dabei dreht sich in einem Rohr eine Wendel („Schnecke“), welche die Pellets kontinuierlich aus dem Lager in Richtung Kessel transportiert. Dieses Modell nennt sich Schnecke mit Seele. Wird auf die Wendel verzichtet, bezeichnet man das Fördersystem als seelenlos. In diesem Fall wird die stabilisierende Wirkung der starren Welle durch Profile erzielt, die in die Spirale eingearbeitet sind. Für Schneckensysteme ist der Einsatz von qualitativ hochwertigen Holzpellets mit geringem Feinanteil besonders wichtig, da Kleinteile die Förderschnecke verstopfen können. Wichtig: Förderschnecken eignen sich nur für Lager, die unmittelbar neben der Heizung liegen. Eine andere Möglichkeit zur automatischen Beschickung vonPelletfeuerungen, die sich besser für weiter von der Heizung entfernte Lager eignet, ist die Saugentnahme/Saugaustragung.
Weiterführende Informationen zu Austrags- und Fördersystemen
Förderung
Als Beitrag zum Klimaschutz wird die Installation von Pelletkesseln und wasserführenden Pelletkaminöfen zur Versorgung von Gebäuden, zur Einspeisung in Wärmenetzenund als Prozesswärmeanlagen vom Staat finanziell bezuschusst. Über die BEG Einzelmaßnahmen erhalten Besitzer von Gebäuden mindestens 30 Prozent Förderung. Selbstnutzende Eigentümer können für ihre Wohnung bzw. ihr Einfamilienhaus bis zu 70 Prozent Förderung erhalten. Stand 02/2024.
Weiterführende Informationen zur Förderung
G
Gebäude-Energieeffizienzklasse
siehe Energieeffizienzklasse für Wohngebäude
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist ein Gesetz, das am 1. November 2020 in Kraft trat und die Regelungen der bis dahin geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV), des Energieeinspargesetzes (EnEG) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) weitgehend unverändert zusammenfasst. Es schreibt bautechnische Standardanforderungen zum effizienten Einsatz von Energie in Gebäuden und bei Bauprojekten vor – v.a. für Neubauten (den sogenannten Niedrigstenergiegebäudestandard), zum Teil aber auch für die Sanierung oder Modernisierung von Bestandsgebäuden. Es gilt für Wohn- und Nichtwohngebäude. Die Hauptanforderungsgröße für Neubauten ist der Primärenergiebedarf, die Nebenanforderung die Wärmedurchlässigkeit der Gebäudehülle. Das GEG regelt auch die bisher im EEWärmeG enthaltene Nutzungspflicht für Erneuerbare Energien bei der Wärmeerzeugung bei der Errichtung neuer Gebäude und der grundlegenden Renovierung öffentlicher Nichtwohngebäude.
Gebäudehülle
Die Gebäudehülle umfasst die Außenwände und -türen, Fenster, das Dach und das Fundament eines Gebäudes. Der Dämmstandard der Gebäudehülle entscheidet über den Energiebedarf, der zur Beheizung des Hauses nötig ist. Bei einer energetischen Modernisierung wird meist auch die Gebäudedämmung in Stand gesetzt und verbessert.
Gebäudenetz
Eine Gebäudenetz ist ein Wärmeverteilungsnetz zur Versorgung von mindestens zwei Gebäuden mit Wärme, bei dem sowohl der Wärmeerzeuger als auch alle versorgten Gebäude im Eigentum desselben Eigentümers sind. Die Unterscheidung zwischen Gebäudenetzen und Wärmenetzen ist nur für die Förderung von Bedeutung: In der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) werden nur Gebäudenetze gefördert, nicht aber Wärmenetze. Wärmenetze (inklusive der einspeisenden Wärmeerzeuger) werden mit der Bundesförderung effiziente Wärmenetze gefördert.
Gebäudewärme
Gebäudewärme ist die Wärme, die von einem Wärmeerzeugern für die Beheizung von Gebäuden bereitgestellt wird. Sie umfasst die Raumwärme für das Beheizen von Gebäuden als auch die Wärme für die Warmwasserbereitung.
GEG
siehe Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Gemeinden
Gerade für Gemeinden und Kommunen ist es sinnvoll, bei Sanierungen oder Neubauten Pelletheizungen einzusetzen, um dem EEWärme-Gesetz gerecht zu werden und um Heizkosten zu sparen. Kommunale Nicht-Wohngebäude haben in der Regel einen hohen Energiebedarf und damit hohe laufende Kosten. Deshalb fallen die im Vergleich zu fossilen Heizungssystemen höheren Investitionskosten nicht so sehr ins Gewicht. Die Investition in Pelletkessel rentiert sich daher bei kommunalen Gebäuden in der Regel besonders schnell.
Gewerbliche Anlagen
Als gewerbliche Anlagen werden Heizungen mit einer Nennwärmeleistung von über 50 Kilowatt bezeichnet. Diese kommen beispielsweise in der Wohnungswirtschaft, in kommunalen Gebäuden, wie Schwimmbädern, Schulen, Kindergärten oder Produktionsunternehmen zum Einsatz, in denen neben Gebäudewärme auch ein hoher Bedarf an Prozesswärme besteht. Holzpellets eignen sich für den Betrieb großen Anlagen sehr gut, denn sie sind einfach zu handhaben und haben ein geringes Lagervolumen. Zurzeit sind in Deutschland schätzungsweise 12.000 große Pelletfeuerungüber 50 kW installiert (Stand Februar 2020).
Weite Informationen zu den Anlagen-Zahlen der DEPV-Webseite
Glutbett
Bei der Verbrennung von festen Brennstoffen bildet sich während des Verbrennungsprozesses ein Glutbett. Dieses ist in jedem herkömmlichen Ofen an der Stelle zu finden, an der Brennstoff und Luft miteinander reagieren und Wärme freigesetzt wird. Nach dem Verbrennungsvorgang bildet sich Asche.
Graue Energie
Graue Energie bezeichnet die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes benötigt wird. Dabei werden auch alle Vorprodukte bis zur Rohstoffgewinnung berücksichtigt und der Energieeinsatz (siehe Ökobilanz) aller angewandten Produktionsprozesse addiert. Wenn zur Herstellung Maschinen oder Infrastruktur-Einrichtungen notwendig sind, wird üblicherweise auch der Energiebedarf für deren Herstellung und Instandhaltung anteilig in die graue Energie des Endprodukts einbezogen.
Grenzwerte
Grenzwerte gelten sowohl für die Pelletqualität, als auch für die Abgaswerte von Pelletheizungen. Für eine hocheffiziente und saubere Verbrennung ist eine hohe Pelletqualität nötig. Um diese zu erreichen, müssen die Holzpellets bestimmten Grenzwerten genügen, deren Einhaltung durch die ENplus-Zertifizierung sichergestellt wird. Dank der hohen Pelletqualität und modernster Technik erfüllen Pelletfeuerungen ohne Probleme die von der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) vorgegebenen Emissionsgrenzwerte.
H
Hackschnitzel
Hackschnitzel (oder auch Holzhackschnitzel) sind zerkleinerte Holzstücke, die aus naturbelassenem Holz bestehen, und in einem Hackschnitzelkessel energetisch verwertet werden können. In der holzverarbeitenden Industrie fallen sie als Nebenprodukt an. Sie werden aber auch aus Waldrestholz oder Landschaftspflegeholz erzeugt. Für die Herstellung von Hackschnitzeln wird das Holz mit scharfen Messern im Hacker zerkleinert. Je nach Rohstoffsortiment und gewünschten Produkteigenschaften werden die Hackschnitzel zusätzlich gesiebt und getrocknet. Das Deutsche Pelletinstitut hat zusammen mit dem Technologie- und Förderzentrum Straubing das praxisnahes Zertifizierungsprogramm für qualitativ hochwertige Hackschnitzel ENplus-Hackschnitzel entwickelt.
Halbautomatische Feuerungsanlage
Bei halbautomatischen Feuerungen erfolgt die Befüllung eines Vorratsbehälters per Hand aus handlichen 8-15 kg-Pelletsäcken (Sackware) und die Beschickung des Brennraums automatisch. Dies ist bei den meisten Pelletkaminöfen der Fall. Es ist aber auch bei einem Pelletkaminofen der Anschluss an ein Pelletlager möglich, sofern es die räumlichen Verhältnisse zulassen. Pelletkessel werden dagegen meist als vollautomatische Feuerungsanlage ausgeführt. Bei niedrigem Energiebedarf kann auch ein Pelletkessel ausnahmsweise ohne Lager nur mit Handbefüllungdes Vorratsbehälters als halbautomatische Feuerungsanlage betrieben werden. Dies kann die anfänglichen Investitionen vermindern. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die Feuerung dann gegebenenfalls mit einem Lager sowie einem vollautomatischen Austragssystem ergänzt werden. Mit steigendem Energiebedarf des Gebäudes wird die Befüllung per Hand jedoch immer unpraktischer.
Handbefüllung
Bei Pelletkaminöfenist meist und auch bei einem Teil der Pelletkesseln eine Handbefüllung des Vorratsbehälters, der in diesem Fall ebenso der Vorlagebehältersein kann, mit handlichen Pelletsäcken (8-15 kg) (Sackware) möglich. Vom Vorlagebehälter gelangen die Holzpellets vollautomatisch in den Brennraum (automatische Beschickung).
Handhabung
Der vollautomatische Betrieb des Pelletkessels bietet dem Betreiber ein Höchstmaß an Komfort. Der Kessel regelt selbstständig die bedarfsgerechte Brennstoffzufuhr. Dem Betreiber bleibt lediglich das Entleeren des Aschebehälters.
Händlernetz
In Deutschland gibt es ein dichtes Netz von mehr als 700 Pellethändlern. Dadurch ist Versorgungssicherheit gegeben. Verbraucher können zwischen verschiedenen Anbieter wählen. Zudem können Kunden ihren Brennstoff regional über kurze Transportwege beziehen, was weiter zur ohnehin guten Klimabilanz von Holzpellets beiträgt. Die Konkurrenz unter den Händlern sorgt außerdem für eine transparente Preisbildung.
Weiterführende Informationen zu Händlern auf der ENplus-Pellets-Webseite
Heizcontainer
Heizcontainer sind mobile Formen der Heizzentrale. Man fasst darunter Container, meist aus Stahl, Stahlbeton oder Holz, in denen ein Wärmeerzeuger (z. B. eine Pelletfeuerung inklusive Fördersystem) installiert ist. Es kann auch bereits ein Lagersystem integriert sein. Die Container werden per Lkw antransportiert und mit einem Kran an die vorgesehene Stelle auf ein Fundament gestellt.
Heizkessel
siehe Kessel
Heizkosten
Unter den Heizkosten werden gemäß Heizkostenverordnung (HKV) diejenigen Kosten verstanden, die für die Bereitstellung von Wärme für die Beheizung von Gebäuden (Raumwärme) und für Warmwasser anfallen. Es handelt sich um die Kosten, die in der Heizkostenabrechnung einer Mietwohnung als Heizkosten abgerechnet werden. Die Heizkosten enthalten die Kosten für den Endenergieträger (z. B. den Brennstoff, Strom oder Fernwärme) und die Kosten für den laufenden Betrieb der Heizungsanlage (Wartung, Reparatur, Schornsteinfeger). Nicht unter die Heizkosten fallen dabei die Kosten für die Investition in die Heizung (bei Mietwohnungen Teil der Miete). Die abgerechneten Heizkosten beruhen demnach nicht auf einer Vollkostenrechnung für die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser.
Weiterführende Informationen zu dem Online-Tool Heizkostenabrechnung auf der DEPV-Webseite
Heizlast
Die Heizlast ist die Wärmeleistung (Nutzenergie) in Kilowatt (kW), die am kältesten Tag des Jahres benötigt wird, um das gesamte Gebäude warm zu halten. Sie entspricht den Wärmeverlusten des Gebäudes, die bei der angestrebten Raumtemperatur auftreten. Die Auslegung eines Wärmeerzeugers sollte diese Heizlast abdecken können. An milderen Tagen wird entsprechend weniger Wärme erzeugt – entweder durch einen Teillastbetrieboder eine Zwischenspeicherung der Wärme in einem Pufferspeicher. Als Faustregel für die Heizlast sollten im Gebäudebestand mit mäßiger Dämmung circa 100 bis 130 Watt pro m² Wohnfläche angesetzt werden. Inklusive Warmwasserbereitung sind bei Ein- und Zweifamilienhäusern meist Kessel im Leistungsbereich von 15-25 kW erforderlich. Bei Neubauten, die den Niedrigstenergiegebäudestandarddes Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einhalten müssen, ergibt sich für Einfamilienhäuser ein geringerer Wärmebedarf. Zumeist werden in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern Kessel oder Öfen mit weniger als zehn kW benötigt. Bei der Dimensionierung des Kessels muss insbesondere bei Häusern mit sehr geringem Wärmebedarf die für die Brauchwassererwärmung erforderliche Leistung gesondert berücksichtigt werden. In der Praxis hat sich daher bei Neubauten eine Kesselleistung von circa 15 kW bewährt.
Heizraum
Der Heizraum bezeichnet den Raum, in dem der Heizkessel steht. Dieser sollte sich möglichst direkt an der Gebäudeaußenwand befinden, um die erforderliche Belüftung zu gewährleisten. Bei einem innenliegenden Heizraum muss ein Lüftungsrohr bis an die Außenmauer geführt werden. Darüber hinaus sollte der Standort der Heizung trocken und frostsicher sein. Ein Wasserhahn für die Nachspeisung von Heizungswasser ist außerdem nötig. Sicherheitshalber sollten Rauchmelder und Feuerlöscher in der Nähe sein. Außerhalb des Raumes muss ein Heizungsnotschalter installiert werden, um im Ernstfall die Anlage von außen abschalten zu können. Wichtig: Für Heizräume mit einer Nennwärmeleistung größer 50 Kilowatt gelten besondere Brandschutzbestimmungen gemäß der jeweils gültigen Landesfeuerungsverordnung.
Weiterführende Informationen dazu in der Broschüre Lagerung von Holzpellets – ENplus-konforme Lagersysteme
Heizwert
Der Heizwert bezeichnet die bei der Verbrennung vonBrennstoffenabgegebene Wärmemenge ohne Berücksichtigung der Kondensationswärme des Wassers. Der Heizwert von Holzpellets liegt bei ungefähr 4,9 kWh pro Kilogramm. Damit entsprechen zwei Kilogramm Pellets etwa einem Liter Heizöl, weshalb der klimafreundliche Brennstoff auch kleiner Energieriese genannt wird.
Heizwert = Brennwert - Kondensationsenergie
Heizzentrale
Eine Heizzentrale ist ein Anbau oder Nebenhaus, in dem der Wärmeerzeuger (z. B. eine Pelletfeuerung), die Abgasanlage und das Lager für den Brennstoff (z. B. Holzpellets) und weitere Systemkomponenten untergebracht sind. Die Heizzentrale hat die Funktion, umliegende Gebäude oder Teile davon zentral mit Wärme zu versorgen.
Holzbriketts
Holzbriketts sind ein homogener, aus naturbelassenenSägespänen gepresster Brennstoff mit einem sehr guten, feinstaubarmen Emissionsverhalten. Sie lassen sich in nahezu allen Feuerungeinsetzen, die sich auch für Scheitholz eignen. Insbesondere gilt das für Scheitholz- und Kaminöfen, während Scheitholzvergaserkessel nicht immer für den Betrieb mit Holzbriketts zugelassen sind. Die international gültige Norm DIN EN ISO 17225-3 definiert drei Qualitätsklassen für Holzbriketts: A1, A2 und B. Um die Einhaltung der Normwerte zu garantieren, entwickelte das Deutsche Pelletinstitut das Zertifizierungssystem ENplus-Briketts für die beiden höchsten Qualitäten ENplus A1 und ENplus A2. Es zeichnet Briketts mit einer hohen einheitlichen Qualität aus.
Weiterführende Informationen und zertifizierte Unternehmen auf der ENplus-Briketts-Webseite
Holzhackschnitzel
siehe Hackschnitzel
Holzpellets
Holzpellets sind genormte zylindrische Presslinge aus naturbelassenen Sägespänen, die im holzverarbeitenden Gewerbe anfallen. Um den Brennstoff herzustellen, wird das Rohmaterial – Säge- und Hobelspäne sowie unbehandelte Resthölzer aus der Holzindustrie – unter hohem Druck ohne chemische Bindemittel in Form gepresst. Die Einhaltung der Norm DIN EN ISO 17225-2 für Holzpellets wird durch die ENplus-Zertifizierung sichergestellt. Holzpellets mit dem ENplus-Siegel sind ein standardisiertes Produkt mit einheitlicher Qualität. Zur Qualitätssicherung wird die gesamte Lieferkette vom Produzenten bis zum Verbraucher mit jährlichen Inspektionen überwacht.
Holzpellets können nur in dafür freigegebenen geeigneten Geräten wie Pelletkessel oder Pelletkaminöfen verfeuert werden.
Weiterführende Informationen auf der ENplus-Pellets-Webseite
Holzspäne
Siehe Sägespäne
Holzvorrat
Der Holzvorrat ist die Menge an Derbholz (Holz mit einem Brusthöhendurchmesser ab 7 cm), die in den Wäldern vorhanden ist. Deutschland hat den größten Holzvorrat Europas westlich von Russland. Er lag laut der Kohlenstoffinventur des Thünen-Instituts im Jahr 2017 bei rund 3,9 Milliarden Kubikmetern. Mit 11,1 Millionen Hektar macht Wald zurzeit fast ein Drittel der Gesamtfläche der BRD aus. U.a. die im Bundeswaldgesetz verankerte Pflicht zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes sorgt dafür, dass maximal so viel Holz eingeschlagen wird wie im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. Tatsächlich wird in Deutschland schon seit einem längeren Zeitraum deutlich weniger Holz eingeschlagen als nachwächst, so dass der Holzvorrat stetig steigt.
Weiterführende Information zur Pelletproduktion
Hybridheizung
Eine Hybridheizung (auch Hybridanlage) ist im Gegensatz zu einer monovalenten (einzeln betriebenen) Heizung ein System zur Wärmeerzeugung, das zwei oder mehr Energiequellen kombiniert. Es hilft, die erzeugte Wärmeenergie mehrerer Energiequellen im zentralen Wärmespeicher zu sammeln. Oft reicht die Warmwasserversorgung einer Solarthermieanlage im Sommer aus. Für die Wintermonate kann dann beispielsweise ein Pelletkessel zur Beheizung des Hauses hinzugezogen werden. In Passivhäusern kann ein wassergeführter Pelletkaminofen mit Solarthermie kombiniert werden. Ebenso ist die Kombination einer Pelletfeuerung mit einer Warmwasser-Wärmepumpe oder Luft-Wasser-Wärmepumpe möglich.
Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich ist eine entscheidende Voraussetzung für die effiziente Wärmeverteilung im Gebäude. Dafür wird das Heizsystem so eingestellt, dass jeder Heizkörper im Haus mit genau der Wärmemenge aus dem Heizkessel versorgt wird, die er benötigt – unabhängig davon, wie weit er vom Kessel entfernt ist. Bei Heizungen ohne hydraulischen Abgleich wird die Heizenergie weniger effizient genutzt, weil näher am Kessel gelegene Heizkörper heißer werden als solche, die weiter entfernt sind. Der hydraulische Abgleich reduziert damit nicht nur den Energieverbrauch, sondern steigert auch den Wohnkomfort.
I
Immissionsschutz
Immissionsschutz bezeichnet die Gesamtheit aller Maßnahmen, um Immissionen - also die Auswirkungen von Emissionen auf Mensch und Umwelt - auf das technisch mögliche und langfristig verträgliches Maß zu beschränken. Als Instrument dazu dient das Bundes-Immissionsschutzgesetz und seine mittlerweile 44 Bundesimmissionsschutzverordnungen (1.– 44. BImSchV).
Weiterführende Informationen zur 1. BImSchV auf der DEPV-Webseite
Import
Deutschland produziert jährlich mehr Holzpellets, als in heimischen Öfen und Heizkesseln verbrannt werden und ist daher als Pelletexportland zu bezeichnen. Trotzdem werden im Rahmen des EU-Binnenmarkts jedes Jahr etwa 20 Prozent des Inlandverbrauchs an Pellets importiert. Vor allem in grenznahen Regionen gibt es Pelletimporte aus Nachbarländern.
Weiterführende Informationen zum Pellethandel in der Mediathek
Industrieholz
Als Industrieholz wird Rund- bzw. Waldholz bezeichnet, das vom Stammumfang oder der Qualität her nicht zu Schnittholz weiterverarbeitet werden kann. Es wird stattdessen in der Holzindustrie mechanisch zerkleinert oder chemisch aufgeschlossen, um zu verschiedenen Holzprodukten weiterverarbeitet zu werden, z. B. zu Holzwerkstoffen wie Holzwolle oder Span- und Faserplatten oder in der Zellstoffindustrie zu Papier. Es kann aber auch zur Herstellung von Holzpellets genutzt werden und macht etwa 10 Prozent des Rohstoffs der Pelletproduzenten in Deutschland aus. Aus Kostengründen wird als Ausgangsmaterial jedoch Sägerestholz bevorzugt.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Industriepellets
Industriepellets eigenen sich zum Einsatz in Großanlagen oder in Heizkraftwerken. Daher gelten für sie nicht so strenge Qualitätskriterien wie für die Qualitätsklasse A1. ENplushat unter anderem für Großanlagen die Qualitätsklasse ENplus B eingeführt, womit auch hier für eine saubere Verbrennung gesorgt wird. Für ENplus-B-Pellets darf u.a. chemisch unbehandeltes Gebrauchtholz verwendet werden. Der Aschegehalt darf maximal 2 Prozent betragen. Ein Einsatz in privaten Kleinfeuerungsanlagen ist wegen des erhöhten Aschegehalts nicht zu empfehlen. In Deutschland werden Industriepellets nur sehr selten eingesetzt.
Informationsmaterial
Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) ist seit 2008 das Informationszentrum für das Thema Heizen mit Holzpellets. In dieser Funktion stellt das DEPI eine Bandbreite an hilfreichen Materialien und Informationen bereit. Die wichtigsten Informationsmedien für alle, die sich für eine Pelletheizung interessieren, sind die Förderfibel mit einer Zusammenfassung aller Zuschussmöglichkeiten sowie die Lagerbroschüre mit Informationen zu Anforderungen an und Bau eines Pelletlagers. Für Unternehmen oder Kommunen, die sich für eine größere Anlage interessieren, gibt es außerdem die Broschüre „Pelletheizungen in kommunalen Einrichtungen, Wohnungsbau, Gewerbe und Industrie“ mit einer Sammlung von Best Practice-Beispielen für Großanlagen. Darüber hinaus informiert das Institut auf seinen Webseiten ausführlich über den Brennstoff. Dort finden Sie auch eine Mediathek mit den erwähnten Broschüren zum Download sowie mit vielen weiteren nützlichen Informationen in Form von Grafiken, Flyern und Printprodukten.
Innovation
Pelletfeuerungen sind die Hightech-Variante des Lagerfeuers. Die innovative Technologie und der normierte Brennstoff garantieren Wirkungsgrade von mehr als 90 Prozent sowie eine saubere Verbrennung. Mit dem Einsatz von Brennwerttechnologie wird sogar ein Wirkungsgrad von bis zu 107 Prozent erreicht.
Investitionskosten
Zu den Investitionskosten zählen alle Aufwendungen, die mit der Errichtung der Heizanlage in Verbindung stehen. Die Gesamtkosten für ein Pelletheizsystem (Nennwärmeleistung zwischen 15 und 20 kW) liegen bei rund 20 bis 25.000 Euro für ein Einfamilienhaus – je nach Größe und Aufwand. Zu den Investitionskosten gehören die Ausgaben für den Pelletkessel, die Kosten für das Pelletlager sowie die Kosten für die Arbeitszeit des Monteurs. Durch die geringeren Brennstoffpreise für Holzpellets im Vergleich zu Gas oder Öl amortisiert sich eine Pelletfeuerung im Laufe ihrer Nutzungsdauer je nach Energieverbrauch unterschiedlich schnell – bei größeren Anlagen nach schon nach einigen Jahren Laufzeit. Für die Anfangsinvestition gibt es attraktive Förderprogramme, die die Amortisationszeiten stark verkürzen.
Weiterführende Informationen zu Förderprogrammen
J
Jahresbrennstoffbedarf
Der Jahresbrennstoffbedarf entspricht der Energiemenge, die ein Haushalt zum Heizen und für die Warmwasserbereitung benötigt. Ein Haushalt mit einem theoretischen Heizölverbrauch von 2.000 Litern pro Jahr benötigt demnach vier Tonnen Holzpellets.
Weiterführende Informationen zum Jahresbedarf
Jahresnutzungsgrad
Der Jahresnutzungsgrad gibt an, wie viel Prozent der in Holzpellets enthaltenen Energie (heizwertbezogen) während einer Heizperiode in nutzbare Heizwärme umgewandelt wird. Die im Jahresverlauf wechselnden Temperaturen und Heizbedingungen werden dabei berücksichtigt, indem Kesselwirkungsgrade bei verschiedenen Betriebsstufen ermittelt werden und mit ihrem Zeitanteil in die Rechnung eingehen. Im Gegensatz zum Wirkungsgrad berücksichtigt der Jahresnutzungsgrad verschiedene, mit unterschiedlichen Verlusten behaftete Betriebszustände über das gesamte Jahr. Während der Nutzungsgrad des Kessels nur die Kesselverluste berücksichtigt, beinhaltet der Jahresnutzungsgrad der gesamten Heizanlage zusätzlich die Verluste der Wärmeverteilung.
Joule
Joule (J) ist eine internationale Einheit für Energie, Arbeit und Wärmemenge. Benannt wurde sie nach dem britischen Physiker James Prescott Joule. Ein Joule entspricht der Energie, die benötigt wird, um a) um 100 Gramm um einen Meter anzuheben, oder b) die Leistung von einem Watt für die Dauer von einer Sekunde aufzuwenden. Ein Joule wird daher auch als Wattsekunde bezeichnet. Aus Gründen der Anschaulichkeit und Vergleichbarkeit empfiehlt es sich jedoch für die Anwendung im Heizungsbereich, Energiemengen in Kilowattstunden (kWh) anzugeben.
Umrechnung:1 Joule = 1 Wattsekunde
3,6 Megajoule = 1 Kilowattstunde
K
Kaskade (Mehrkesselanlage, Kesselkaskade)
In einer Kaskade werden zwei oder mehrere Pelletkessel zu einem System zusammengeschaltet. Diese können je nach Wärmebedarf einzeln, gemeinsam oder im Wechsel die benötigte Wärmemenge bereitstellen. Ein ineffizienter Teillastbetrieb größerer Pelletkessel kann durch einen effizienten Volllastbetrieb von in Kaskade geschalteten kleineren Pelletkesseln vermieden werden. Für einen störungsarmen Betrieb sollten die Grundlastkessel regelmäßig gewechselt werden, damit sich die Laufzeit der einzelnen Anlagen angleicht. Für Wartungszwecke können einzelne Kessel außer Betrieb genommen werden, ohne dass die Wärmebereitstellung eingestellt werden muss. In der Regel werden Kaskaden eingesetzt, wenn ein einzelner Pelletkessel nicht die erwünschte Wärmeleistung erbringen kann oder wenn die benötigte Wärmemenge stark schwankt. Auch die Vorhaltung eines zweiten Kessels für den eventuellen Ausfall des anderen Kessels kann, was insbesondere bei größeren Anlagen für Mehrfamilienhäuser und Nichtwohngebäude von Bedeutung ist, ein Grund für die Installation einer Kesselkaskade sein.
Kessel
Kessel (auch Heizkessel) sind Wärmeerzeuger, in denen durch die Verbrennung von Brennstoffen Wasser erwärmt wird. Dieses Warmwasser kann dem Heizkreislauf zugeführt oder für den täglichen Bedarf verwendet werden. In der Regel dienen Kessel als Zentralheizung, oft in Kombination mit der Bereitstellung von Warmwasser.
Kesselkaskade
siehe Kaskade
KfW-Effizienzhaus
siehe Effizienzhaus
KfW-Förderung
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist seit Anfang 2024 für die Förderung der Errichtung von Wärmeerzeugern in Bestandsgebäuden (mit Ausnahme von Errichtung, Umbau oder Erweiterung von Gebäudenetzen) zuständig. Daneben vergibt sie zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen für die Nutzung Erneuerbarer Energien im Rahmen des Heizungstauschs als Einzelmaßnahme, in Effizienzhäusern und in Effizienzgebäuden (BEG) und als Prozesswärmeanlage (Modul 2 der EEW). Das Deutsche Pelletinstitut hat sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten in der Förderfibelund auf seiner Webseitezusammengestellt.
Weiterführende Informationen zu Förderprogrammen
Kleinfeuerungsanlagen
Kleinfeuerungsanlagen sind laut Festlegung in der sog. Kleinfeuerungsanlagenverordnung (1. BImSchV) Feuerung(Kessel oder Einzelraumfeuerungsanlagen) mit einer Leistung von bis zu 1.000 Kilowatt, die ohne Genehmigung errichtet werden dürfen. Die meisten Kleinfeuerungsanlagen bis max. 50 kW werden in Ein- und Zweifamilienhäusern eingebaut. Es gibt jedoch auch Kleinfeuerungsanlagen, die zur Beheizung von größeren Mehrfamilien- und Nichtwohngebäuden oder auch zur Bereitstellung von Prozesswärme eingesetzt werden.
Klimawandel
Als Klimawandel wird die längerfristige Veränderung des weltweiten Klimas bezeichnet. Damit einher geht eine Veränderung von Wetterereignissen wie Temperatur, Niederschlag, Bewölkung, Windverhältnisse und Luftfeuchtigkeit, sowie gegebenenfalls ein Wandel der Jahreszeitenverläufe. Der derzeitige Klimawandelist verbunden mit einer globalen Erwärmung, die durch die zunehmende Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre verursacht wird. Hauptursachen für den aktuellen Klimawandel sind durch den Menschen erzeugte Treibhausgasemissionen. Diese entstehen hauptsächlich durch die Nutzung fossiler Brennstoffe, zu einem geringeren Anteil durch Landschaftsveränderungen wie Waldrodung und das Trockenlegen von Mooren sowie durch die Viehwirtschaft. Holzpellets tragen bei nachhaltiger Herstellung nicht zum Klimawandel bei, sondern zum Klimaschutz. Denn die kleinen Sticks verbrennen im Vergleich zu fossilen Energieträgern nahezu CO2-neutral. Das heißt, es wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie das Holz während seines Wachstums gebunden hat. Voraussetzung ist, dass nicht mehr Holz eingeschlagen wird als nachwächst. Das ist in Deutschland seit Jahrzehnten der Fall.
Weiterführende Informationen zu Klima und Umwelt
Komfort
Moderne Pelletheizungen zeichnen sich durch einen hohen Bedienkomfort aus und stehen Öl- und Gasheizungen in nichts nach. Ein vollautomatisches Fördersystem sorgt für einen reibungslosen Verbrennungsprozess. Dank der hohen Energiedichte benötigt der homogene Brennstoffein geringes Lagervolumen. Pelletheizungen sind mit einem heizwertbezogenen Wirkungsgrad von bis zu 96 Prozent bzw. bis zu 107,3 Prozent bei Pellet-Brennwertkesseln und mit einem Ascheanteil von bis zu 0,7 Prozent nicht nur sehr effektiv, sondern auch sauber. Die Aschebox muss nur zwei- bis dreimal im Jahr entleert werden.
Weiterführende Informationen zum Komfort
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird in einer Anlage gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Dadurch kann im Vergleich zur reinen Stromerzeugung die eingesetzte Energie sehr viel effizienter genutzt werden. Hauptvorteil ist dabei neben der Reduktion von CO2-Emissionen die Einsparung von Primärenergie. Gegenüber der reinen Wärmeerzeugung aus Brennstoffen in Kesseln steigt der Wirkungsgrad durch KWK – anders als vielfach angenommen – nicht, sondern sinkt in der Regel im zweistelligen Bereich. Dadurch ist KWK in der Regel nur als Ersatz von Kraftwerken sinnvoll – insbesondere dann, wenn dieser KWK-Strom gerade dann erzeugt wird, wenn nicht genügend Strom aus anderen Erneuerbaren Quellen erzeugt wird (sog. Regelenergie).
Kurzumtriebsplantage
Auf einer Kurzumtriebsplantage (KUP) werden schnellwüchsige Gehölze auf landwirtschaftlichen Flächen mit dem Ziel angebaut, Holz als nachwachsenden Rohstoff für die stoffliche Verwertung (langer Umtrieb) oder für die Energiegewinnung (kurzer Umtrieb) zu produzieren. Gepflanzt werden Bäume wie Pappeln und Weiden, die sich durch gute Wuchsleistung, Stockausschlag sowie schnelles Jugendwachstum auszeichnen. Alle drei bis sieben Jahre werden die Bäume geerntet und aus den verbleibenden Stöcken entsteht der Neuaustrieb für den nächsten Ertrag. Die so gewonnenen KUP - Holzhackschnitzel kommen vor allem zur Energiegewinnung in großen Anlagen über 1 MW Leistung (Hackschnitzelheizkraftwerke) zum Einsatz.
L
Lager
Das Lager ist bei einer Pelletzentralheizung besonders wichtig. Es muss eine stetige und reibungslose Förderung der Holzpellets durch ein Austragssystem gewährleisten. Für die Lagerung von Pellets gibt es verschiedene Möglichkeiten: Vorgefertigte Lagersysteme, individuell errichtete Pelletlager mit Schrägböden oder mit anderen Austragssystemen und Erdtanks. Die Anforderungen an ein Pelletlager werden in der Broschüre „Lagerung von Holzpellets“ kompakt mit vielen Bildern und Skizzen dargestellt. Qualifzierte Pelletfachbetriebe planen für Sie das optimale Pelletlager. Weiterführende Informationen zum Pelletlager
Die Lagerentnahme bzw. die Lageraustragung ist die automatische Entnahme und der automatische Transport der Holzpellets aus dem Pelletlager zur Pelletfeuerung. Sie erfolgt zumeist mechanisch mit einer (oder mehreren) Förderschnecke(n) oder einem Rührwerk oder pneumatisch mit einem Saugsystem (Saugentnahme).
Lagerraum
EinLagerraumist ein Raum, in dem ein Pelletlager separat vom Heizraum untergebracht ist. In der Regel wird für die Lagerung von Holzpellets ein Kellerraum genutzt. Es können aber auch andere Räumlichkeiten, wie z. B. Garagen oder Dachböden, als Pelletlager dienen. In der Praxis hat sich ein rechteckiger Grundriss des Lagerraums als gut geeignet erwiesen.
Lambda-Sonde
Die Lambdasonde (λ-Sonde) ist ein Sensor, der den Sauerstoffgehalt im Abgas einer Verbrennung misst und diese so optimiert. Die elektronische Regelung eines Pelletkessels hält den Sauerstoffgehalt mit Hilfe des ermittelten Wertes in einem optimalen Bereich, indem sie die dem Verbrennungsvorgang zugeführte Luft- und Brennstoffmengen anpasst, z. B. durch Veränderung der Gebläsedrehzahl. Durch einen reduzierten Brennstoffbedarf lassen sich bis zu 30 Prozent Kosten sparen. Abweichungen in der Beschaffenheit der Holzpellets werden ebenfalls erkannt und berücksichtigt. Ein manuelles Umstellen der Anlage ist nicht erforderlich.
Lieferung
Die Lieferung loser Pellets erfolgt ähnlich wie bei einer Ölheizung mit einem speziellen Silofahrzeug. Über einen Befüllschlauch werden die Holzpellets staubarm und sauber in das Pelletlager eingeblasen. Im Durchschnitt reichen drei bis fünf Tonnen aus, um ein Einfamilienhaus ein Jahr lang zu beheizen. Besonders im Winter sollte der Liefertermin rechtzeitig im Voraus mit dem Händler vereinbart werden. Um längere Wartezeiten zu vermeiden und um die saisonal bedingt niedrigeren Preise zu nutzen, empfiehlt es sich, Pellets im Sommer zu bestellen. Das Zertifikat ENplus für Holzpellets kontrolliert die gesamte Lieferkette und gewährleistet so die einwandfreie Qualität der Pellets bis zur Anlieferung beim Kunden.
Weiterführende Informationen auf der ENplus-Pellets-Webseite
Lignin
Lignin ist das holzeigene Bindemittel. Es kommt in sämtlichen holzartigen Pflanzen vor und verbindet deren Zellulosestrukturen. Das Lignin ist in der pflanzlichen Zellwand eingelagert und führt zur Verholzung der Zelle. Auch die Partikel in Holzpellets werden nach dem Pressen durch Lignin zusammengehalten. Als zusätzliche Bindemittel für die Produktion der Presslinge können bis maximal zwei Prozent pflanzliche Stärke eingesetzt werden.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Lose Pellets
Lose Pellets eigenen sich zur automatischen Beschickung von Pelletkesseln. Die Lieferung loser Pellets erfolgt mit speziell dafür konzipierten Silofahrzeugen. Die Holzsticks werden mit Luftdruck über einen Stutzen in das Pelletlager eingeblasen. Gleichzeitig wird durch einen weiteren Stutzen Luft abgesaugt, um einen leichten Unterdruck im Lager zu erzeugen. Somit werden die Holzpellets leicht, schonend und staubarm eingetragen. Die ENplus-Zertifizierung für den Pellethandel stellt hohe Anforderungen, um eine sachgemäße Lieferung zu gewährleisten.
Luftführender Pelletkaminöfen
Luftführende oder auch luftgeführte Pelletkaminöfen sind Einzelraumfeuerungen, die keine Wärme in das Zentralheizungssystem des Gebäudes einspeisen, sondern in der Regel nur den Aufstellraumund ggf. die Nachbarräume beheizen. Hauptmerkmal eines luftgeführten Pelletkaminofens ist, dass er seine Wärme direkt an die Raumluft überträgt. Ein wassergeführter Pelletkaminofen verfügt im Gegensatz dazu zusätzlich über einen Wärmetauscher (eine sog. Wassertasche), die es ermöglicht, den Ofen in das Heizsystem des Gebäudes zu integrieren.
Luftgeführt
siehe luftführender Pelletkaminöfen
M
Marktanteil
Da Holzpellets im Vergleich zu anderen Energieträgern noch ein recht junger Brennstoff sind, ist der Marktanteil am Wärmemarkt bislang relativ gering. Doch die Branche unterliegt einem stetigen Wachstum: 500.000 Anlagen waren Anfang 2020 deutschlandweit in Betrieb, davon 300.000 Pelletkessel. Das sind etwa 1,5 Prozent der installierten Heizkessel in Deutschland. Ein weiteres Wachstum auf etwa 1 Mio. Anlagen ist realistisch, denn die Rohstoffkapazitäten auf heimischer Produktionsseite sind vorhanden.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Maßeinheiten, energetische
Physikalische Größen werden in Maßeinheiten angegeben, die einen eindeutig definierten Wert haben. Um Energie- oder Wärmemengen zu messen, werden die Einheiten Wattstunden (Einheit Wh, benannt nach James Watt) und Joule (J) verwendet. Die Nennwärmeleistung eines Heizkessels wird in Kilowatt (kW) angegeben und definiert, wie viel Wärme der Kessel in einer Sekunde produzieren kann. Der Wert Kilowattstunde (kWh) wird u.a. für den Energiegehalt von Holzpellets verwendet. Pellets haben einen Heizwert von ungefähr 5 kWh/kg oder 18 MJ/kg.
Umrechnung:
1 W = 1 J/s
1 kW (Kilowatt) = 1.000 W
1 MW (Megawatt) = 1.000.000 W
1 kWh = 3,6 MJ
Mechanische Festigkeit
Die mechanische Festigkeit beschreibt die Abrieb- und Bruchfestigkeit von Holzpellets und ist eine Anforderung von ENplus. Pellets der Qualitätsklasse ENplus A1 müssen eine mechanische Festigkeit von 98,0 Prozent aufweisen. Je höher die mechanische Festigkeit, desto weniger störungsanfällig ist die Heizungsanlage. Zur Ermittlung der mechanischen Festigkeit werden zuvor abgesiebte Pellets in eine kleine Trommel gegeben (sog. Tumbler). Nach 500 Umdrehungen der Trommel werden die Pellets erneut abgesiebt und prozentual gemessen.
Weiterführende Informationen zu den qualitätsrelevanten Eigenschaften auf der ENplus-Pellets-Webseite
Mehrkesselanlagen
siehe Kaskade
Mehrwertsteuer
Holzpellets unterliegen dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von nur sieben Prozent und sind von der Energiesteuer befreit. Für fossile Brennstoffe werden 19 Prozent Mehrwertsteuer berechnet. Dies ist einer der vielen ökonomischen Vorteile von Pellets.
Mischpellets
Mischpellets sind Pellets aus mehreren Materialien wie Stroh oder Rapskuchen. Mischpellets haben mit Holzpellets für den Hausgebrauch nichts gemein und eignen sich nicht für die Verbrennung im Pelletkessel oder Pelletkaminofen. Aufgrund der verschiedenen Rohstoffe besteht die Problematik bei Mischpellets darin, eine schadstoffarme Verbrennung nach der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung zu gewährleisten.
Weiterführende Informationen zu den Vorgaben der BImSchV
Modulieren
Moderne Pelletfeuerungen sind in der Lage, ihren Leistungsbedarf automatisch anzupassen und zu regulieren (zu „modulieren“): Bei einem hohen Wärmebedarf wird der Kessel automatisch unter Volllast, also der höchst möglichen Wärmeleistung, betrieben. Ist der aktuell Wärmebedarf gering, wird die Pelletfeuerung im Teillastbetrieb betrieben, um nicht mehr Wärme zu liefern als benötigt. So wird auch ein Betrieb ohne Pufferspeicher möglich.
N
Nachhaltigkeit
Die ursprüngliche Grundidee der von der Forstwirtschaft entwickelten Nachhaltigkeit besteht darin, dass innerhalb eines Zeitraums von einer Ressource nur soviel verbraucht wird, wie sich regenerieren kann (sog. Mengennachhaltigkeit). Waldebesitzern wird durch das Bundeswaldgesetz vorgeschrieben, die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften.
Bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung müssen die Waldbestände einer Region in einem bestimmten Zeitraum gemeinsam betrachtet werden: Nur so kann die Fällung eines Baumes durch das Wachstum anderer Bäume mengenmäßig ausgeglichen werden. Würde man nur einzelne Bäume betrachten, könnte es keine Mengennachhaltigkeit geben.
Das Konzept der Nachhaltigkeit wurde seit seinen Ursprüngen jedoch erweitert. Moderne Definitionen enthalten neben ökologischen Aspekten auch noch weitere Aspekte. So kann eine bestimmte Wirtschaftsweise sowohl ökologisch, ökonomisch als auch sozial dauerhaft (also nachhaltig) betrieben werden (ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit).
Holzpellets sind in mehrfacher Hinsicht eine nachhaltige Energieform: Der Rohstoff Holz wächst im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft immer wieder nach. Es werden gleichzeitig die Umwelt und das Klima geschützt sowie der Wirtschaftsfaktor Wald für zukünftige Generationen erhalten. Heimische Firmen schaffen mit der Produktion und dem Vertrieb von Holzpellets regionale Wertschöpfung, ersetzten damit den Import fossiler Brennstoffe und schaffen so zusätzliche Arbeitsplätze vor Ort. Somit erfüllt der Energieträger Pellets in Deutschland alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit.
Weiterführende Informationen zur nachhaltigen Forstwirtschaft
Nachtabsenkung
Die Nachtabsenkung ist die Reduzierung der Tagesheiztemperatur auf eine niedrigere Temperatur bei Nacht. In Wohnungen sind das etwa 16 Grad, in öffentlichen oder großen Bürogebäuden können es drei oder vier Grad weniger sein. Wie bei jeder anderen vollautomatischen Heizung kann die Nachtabsenkung in der Steuerung der Pelletheizung eingestellt werden. Doch nicht nur in der Nacht, sondern auch für beliebige andere Zeiträume lässt sich die Temperatur individuell einstellen. Je besser die Dämmung des Gebäudes, desto weniger steigert die Nachtabsenkung die Effizienz.
Nahwärme
Nahwärme ist eine Form der Fernwärme, bei der einzelne Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen mit eigener Wärmeerzeugung erschlossen werden. Technisch und juristisch ist auch sie Fernwärme.
Nahwärmenetz
Ein Nahwärmenetz ist ein Wärmenetz, in dem die Wärme nur über verhältnismäßig kurze Strecken an vergleichsweise wenige angeschlossene Gebäude verteilt wird (Nahwärme). Der Übergang zu Fernwärmenetzen ist fließend.
Nebenluftvorrichtungen
siehe Schornsteinzug
Nennwärmeleistung
Die Nennwärmeleistung (auch Nennleistung genannt) ist die maximale Leistung in Kilowatt (kW), die ein Wärmeerzeugerim Volllastbetrieb als Nutzenergie bereitstellen kann. Dieser Wert wird in Kilowatt (kW) angegeben und vom Hersteller auf dem Typenschild der Heizung ausgewiesen. Die richtig dimensionierte Nennwärmeleistung eines Heizkessels ist Voraussetzung für eine jederzeit ausreichende Wärmeversorgung eines Gebäudes. Sie ist aber auch wichtig, damit kein überdimensionierter Kessel eingebaut wird, der im Volllastbetrieb immer mehr Wärme liefert als benötigt wird. Die Nennwärmeleistung eines Wärmeerzeugers sollte daher der Heizlast entsprechen.
Niedrigstenergiegebäudestandard
Der Niedrigstenergiegebäudestandard ist der Energiestandard, den die EU-Mitgliedsstaaten gemäß Art. 9 der Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden (EPBD) Bauherren für ab 2021 neu errichtete private Gebäude und für ab 2019 neu errichtete öffentliche Gebäude vorschreiben müssen. Dabei handelt es sich laut Definition der EPBD-Richtlinie um ein Gebäude, das eine sehr hohe Gesamtenergieeffizienz aufweist, und dessen fast bei null liegender oder sehr geringer Energiebedarf zu einem ganz wesentlichen Teil durch Erneuerbare Energie gedeckt wird, die möglichst am Standort oder in der Nähe im Quartier erzeugt wird. Die Bundesregierung hat, den im Gebäudeenergiegesetz (GEG) für Neubauten geltenden Standard zum Niedrigstenergiegebäudestandard erhoben. Er entspricht 55 Prozent des Primarenergiebedarfs und 100 Prozent des Wärmeverlustes des dort definierten Referenzgebäudes.
Niedrigenergiehaus
Als Niedrigenergiehaus bezeichnet man einen Energiestandard für Neubauten, aber auch sanierte Altbauten, der gewisse geforderte energietechnische Anforderungsniveaus unterschreitet. Dazu gehört eine energetisch effizient ausgeführte Wärmedämmung des Daches und der Außenwände, die dafür sorgt, dass die Leistung zur Beheizung gegenüber der anliegenden Außenlufttemperatur gering ausfallen kann. Eine einheitliche Festlegung über den Begriff Niedrigenergiegebäude gibt es in Deutschland nicht. Im Allgemeinen wird von Niedrigenergiegebäuden gesprochen, wenn der Energieverbrauch deutlich unter den rechtlich zulässigen Werten liegt. Das wäre in Deutschland weniger als der sog. Niedrigstenergiegebäudestandard des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
Nutzenergie
Die Nutzenergie ist die Energie- bzw. Wärmemenge, die vom Verbraucher genutzt wird. Auch beim Endverbraucher erfolgt bei der Verwendung von Endenergieträgern vielfach noch eine Energieumwandlung zur Bereitstellung von Nutzenergie. Dabei treten Verluste an nicht nutzbarer Energie auf. So werden zum Beispiel Brennstoffe in Wärme und Strom umgewandelt. Daher ist der Endenergiebedarf eines Gebäudes i.d.R. höher als sein Bedarf an Nutzenergie. Der Unterschied zwischen eingesetzter Endenergie und Nutzenergie drückt sich im Nutzungsgrad aus.
Nutzungsgrad
Im Gegensatz zum Wirkungsgrad gibt der Nutzungsgrad einer Heizung das Verhältnis von Nutzenergie und Endenergie über einen Zeitraum hinweg an. Er berücksichtigt sämtliche Komponenten des Heizsystems, also die Wärmeerzeugung und -verteilung. Für die energetische Bewertung eines Heizkessels ist der Jahresnutzungsgrad die entscheidende Größe, da der Wärmebedarf von der Jahreszeit abhängt.
Nutzungspflicht
Eigentümer von Gebäuden müssen gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) nach Ablauf bestimmter Fristen beim Einbau einer neuen Heizungsanlage einen Mindestanteil Erneuerbarer Energien von 65 Prozent für ihre Wärmeversorgung nutzen. Zusätzlich gelten bereits vor Ablauf dieser Frist in einigen Bundesländern solche Nutzungspflichten, z.B. in Baden-Württemberg das EWärmeG, aber auch in Hamburg und Schleswig-Holstein.
O
Oberer Abbrand
Heizungssysteme lassen sich nach der Art des Abbrandes – oberer und unterer Abbrand – unterscheiden. Der Unterschied besteht in der Art und Weise, wie ein Brennstoff abbrennt. Beim oberen Abbrand wird die Verbrennungsluft nicht durch einen Rost geleitet, sondern gelangt seitlich an den Bereich des Glutbetts. Die erste Brennstoffcharge wird von oben gezündet und auch das Glutbett befindet sich oben. Eine klassische Form des oberen Abbrandes ist zum Beispiel das Lagerfeuer.
Ofen
Ein Ofen (z.B. ein Pelletkaminofen) beheizt im Gegensatz zur Zentralheizung (z.B. einem Pelletkessel) einzelne Räume (Einzelraumfeuerungsanlage).
Weiterführende Informationen zu Pelletkaminöfen
Ökobilanz von Pellets
Eine Ökobilanz analysiert den gesamten Lebensweg eines Produktes von der Entstehung bis zur Entsorgung. Dabei erfasst die Ökobilanz die ökologischen Auswirkungen des Produktes auf die Umwelt. Das Heizen mit Holzpellets weist eine sehr gute Ökobilanz auf, da Holzpellets CO2-neutral verbrennen und nur die bei der Bereitstellung des Brennstoffs zwischen Wald und Pelletwerk verbrauchte fossile Energie als CO2-Emission zu Buche schlägt. Diese fällt im Durchschnitt deutlich niedriger aus als bei der Bereitstellung fossiler Energieträger. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen zeichnen sich Pelletfeuerungen daher durch einen sehr geringen CO2-Ausstoß aus.
Weiterführende Informationen zu Klima und Umwelt
Ökologisch
Der Begriff Ökologie bezeichnet allgemein Beziehungen zwischen Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt. Mit einem wachsenden Umweltbewusstsein der globalen Gesellschaft entwickelte sich dessen Bedeutung über den naturwissenschaftlichen Rahmen der Biologie hinaus und wird seitdem häufig synonym mit Begriffen wie Umweltschutz bzw. Umwelt verwendet. Bezogen auf den Energiesektor lassen sich die Auswirkungen der eingesetzten Energie auf die Umwelt als Einfluss auf die Ökologie beschreiben. Da Holzpellets im Gegensatz zu fossilen Energieträgern über eine sehr positive Ökobilanz verfügen und eine nahezu neutrale CO2-Bilanz aufweisen, sind sie ein ökologisch sinnvoller Brennstoff.
Ölheizungsverbot
Für Ölheizungen, die ab dem 1. Januar 2026 installiert und nicht mit einem Mindestanteil an Erneuerbaren Energien kombiniert werden, hat das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ein weitgehendes Betriebsverbot eingeführt (§ 72 Absatz 4). Es wird für neu installierte Ölheizungen sowohl in Neubauten als auch in Bestandsgebäuden gelten, nicht aber für vor 2026 installierte Ölheizungen.
Weiterführende Informationen zum Ölheizungsverbot auf der DEPV-Webseite
On-Board-Wiegesystem
Ein On-Board-Wiegesystem ist eine Waage, die direkt auf dem Pellet-Lkw unter den Silokammern eingebaut ist. Sie ermöglicht das Wiegen des Brennstoffsbei jeder Lieferung direkt vor Ort. On-Board-Wiegesysteme auf Silofahrzeugen für Teillieferungen sind eine Anforderung von ENplusan Pellethändler. Sie müssen regelmäßig geeicht werden.
P
Partikelabscheider
Partikelabscheider (oft auch Partikelfilter oder Staubfilter genannt) werden verwendet, um Staub (= Partikel bestimmter Größen) im Abgas zu mindern. Die Nachrüstung eines Partikelabscheiders kann bei Bestandsanlagen eine Lösung sein, die bei Praxismessungen den nach Ablauf der Übergangsfrist verschärften Staubgrenzwert der 1. Stufe der 1. BImSchVtatsächlich oder in Zukunft eventuell nicht einhalten können. Im Neubau können sie eingesetzt werden, um die Wahrscheinlichkeit, dass die Anlage den Staubgrenzwert der 2. Stufe der 1. BImSchV nicht einhalten kann, weiter abzusenken. Dies erfolgt besonders häufig bei Hackschnitzelkesseln. Oft werden Partikelabscheider auch bei der Installation in Neubauten eingebaut, vor dem Hintergrund, dass im Neubau nur Feuerungen mit Brennwerttechnik oder Partikelabscheider staatlich gefördert werden.
Partikelfilter
siehe Partikelabscheider
Pelletfachbetrieb
Qualifizierte Heizungsbauer, die an einer Fachschulung des DEPI teilgenommen haben, dürfen sich Pelletfachbetrieb nennen. In den Schulungen erhalten die Betriebe Informationen zu Produktion, Handel und Qualität von Holzpellets wie auch zur Lagerraumgestaltung und Brandschutz. Des Weiteren muss der Betrieb die Planung und den Einbau von mindestens fünf Pelletheizungen sowie eine Technikschulung nachweisen. Die Auszeichnung muss alle drei Jahre erneuert werden, so dass Pelletfachbetriebe stets auf dem neuesten Stand in Sachen Pellets sind. Die Auszeichnung „Pelletfachbetrieb“ ist eine gemeinsame Initiative des DEPI, des ZVSHK sowie den SHK-Fachverbänden in den Ländern.
Spezialisten für Pellet- und Holzfeuerungen per Postleitzahlsuche.
Pelletfeuerung
Mit dem Begriff Pelletfeuerung werden die verschiedenen Arten von Feuerungen, die mit Holzpellets als Brennstoff betrieben werden, zusammengefasst. Dies sind v.a. Pelletkessel und Pelletkaminöfen. Aber auch Pellet-KWK-Anlagen, die neben Wärme auch Strom erzeugen, und Pellet-Warmluftheizungen/ -öfen, die warme Luft statt Wasser als Wärmeüberträger erzeugen, gehören dazu.
Pelletkaminofen
Pelletkaminöfen werden im Wohnraum aufgestellt. Sie beheizen hauptsächlich den Aufstellraum und gehören daher zu den sog. Einzelraumfeuerungen. Da sie Teil der Einrichtung sind, spielt das Design bei ihnen eine große Rolle. Pelletkaminöfen werden in der Regel per Hand aus handlichen 8-15 kg-Säcken befüllt und halbautomatisch betrieben. Es ist auch die vollautomatische Betriebsweise möglich, benötigt jedoch ein Pelletlager sowie eine automatische Lagerentnahme/Lageraustragung. Pelletkaminöfen können luftgeführt oder wassergeführt betrieben werden. Luftgeführt geben sie in der Regel nur Strahlungswärme an den Aufstellraum ab. Wassergeführt besitzen sie eine sogenannte Wassertasche bzw. einen Wärmeübertrager, sodass überschüssige Wärme in das Wärmeverteilsystem des Gebäudes eingespeist und die Zentralheizung unterstützt bzw. Warmwasser bereitgestellt werden kann. Sie haben den Vorteil, dass sie mit Pufferspeicher zu einer Hybridheizung kombiniert werden können – z. B. mit einer Solarthermieanlage.
Weiterführende Informationen zu Pelletkaminöfen
Pelletkessel
Ein Pelletkessel ist eine vollautomatische Feuerung/Heizung, die Holzpellets als Brennstoff nutzt und dabei Wärme erzeugt, die in einem Wärmeübertrager auf Wasser übergeben wird. Auf dem Markt sind Anlagen erhältlich, die niedrige einstellige Kilowatt (kW) als Wärmeleistung bereitstellen können, bis hin zu Anlagen mit mehreren Megawatt (MW). Pelletkessel können so von der Gebäudewärme bis hin zur Prozesswärme ein breites Spektrum an Wärme bereitstellen. Die vielseitigen Einsatzbereiche von Pelletkesseln reichen je nach Nennwärmeleistung über Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser über Nichtwohngebäude (z.B. Schulen und Kitas) bis hin zur gewerblichen Wirtschaft (Lebensmittelindustrie, Pharmaindustrie) und zum großen Stadion, wie das vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim.
Weiterführende Informationen und Steckbriefe von Anlagen in der Broschüre „Pelletheizungen in kommunalen Einrichtungen, Wohnungsbau, Gewerbe und Industrie“
Pelletmarkt
Der deutsche Pelletmarkt setzt sich aus ca. 40 Pelletproduzenten, die über 50 Werke betreiben, sowie rund 700 Händlern [JS4] [CB5] zusammen. Diese hohe Konkurrenz führt zu einer den Marktgesetzen folgenden funktionierenden Preisbildung. Durch die klein- bis mittelständischen Betriebe in der Region kommt es zu einer hohen Markttransparenz. Die Vielzahl an Produzenten und Lieferanten ermöglicht zudem den regionalen Ein- und Verkauf des Brennstoffs. So unterstützt der Verbraucher beim Heizen mit Holzpellets Unternehmen in seinem näheren Umfeld und schafft Arbeitsplätze in seiner Region.
Pelletzentralheizung
Eine Pelletzentralheizung ist eine Zentralheizung, die mit Holzpelletsbefeuert wird. Mit ihr werden nicht nur einzelne Räume, sondern meist das ganze Gebäude. In der Regel ist dies ein Pelletkessel, kann aber auch ein wasserführender und in seltenen Fällen auch ein luftführender Pelletkaminofen sein.
Prallmatte
Die Prallmatte sorgt im Lager dafür, dass die Holzpellets während der Lieferung schonend eingebracht und der Pelletstrom nach dem Aufprall nach unten abgeleitet wird. Des Weiteren schützt sie auch die Wand selbst. Die Prallmatte ist etwa 1,2 x 1,5 m groß und besteht aus einem abriebfesten und altersbeständigen Kunststoff (z.B. HDPE- oder EPDM-Folie) mit einer Befestigungsmöglichkeit für die Deckenmontage und einer Abspannmöglichkeit nach unten. Sie wird gegenüber dem Befüllstutzen bei einer Flugstrecke von 5 m mit einem Abstand von mindestens 20 cm zur Wand angebracht. Bei einer Flugstrecke von 2 m sollten es 50 cm sein.
Weiterführende Informationen in der DEPV-Broschüre „Lagerung von Holzpellets“.
Preisbildung bei Holzpellets
Im Vergleich zu fossilen Energieträgern haben sich Holzpellets in den vergangenen Jahren als preisstabiler Brennstoff erwiesen. Hintergrund ist die vielfältige Anbieterstruktur – sowohl bei der Pelletproduktion als auch im Pellethandel. Diese führt dazu, dass sich der Pelletpreis in einem vollständigen Wettbewerb nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage bildet. Er kann daher nicht von einem Monopolisten oder einem Oligopol aus wenigen Anbietern bestimmt werden. Maßgeblich sind dabei die Kosten der Pelletproduktion und des Pellethandels. Für den Pelletpreis ist der wesentliche, aber nicht der einzige preisbildende Faktor der Preis für Sägenebenprodukte, aus denen die Pellets in Deutschland überwiegend hergestellt werden. Dieser unterliegt aufgrund der kontinuierlichen Produktion in Sägewerken vergleichsweise niedrigen Schwankungen. Zur Mitte jedes Monats wird der DEPV-Pelletpreis für Lieferverträge (netto) veröffentlicht, der Basis für preisindexierte Verträge für die Belieferung von Großanlagen mit Holzpellets ist. Für die Ausschreibung von Pellets und Hackschnitzeln gibt es hier kostenlose Vorlagen. Da auf den Ölpreis auch politische Interessen der größten Erzeugerländer einen starken Einfluss haben, schwank dieser erheblich stärker als der Pelletpreis.
Weiterführende Informationen zum Pelletpreis für Endkunden (brutto)
Pressung
Bei der Pelletproduktion werden Sägespäne mit großem Druck durch eine Matrize gepresst. Die dabei entstehenden hohen Temperaturen setzen holzeigenes Lignin frei und bringen es zum Schmelzen. Diese organische Verbindung wirkt wie ein natürlicher Klebstoff und verhindert das Auseinanderbröseln der verpressten Sägespäne. Wenn das geschmolzene Lignin beim Abkühlen aushärtet, bildet es die für Holzpellets typische glatte, glänzende Oberfläche.
Primärenergie
Primärenergie ist Energie, wie sie in den natürlich vorkommenden Formen oder Energiequellen zur Verfügung steht. Hierzu gehören Primärenergieträger wie Stein- und Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Uran, Wasserkraft, Sonnenstrahlung, Windkraft, Erdwärme, Gezeitenenergie und Holz. Im Gegensatz zu endlichen fossilen Energiequellen werden Erneuerbare Energieformen wie Holz oder Sonnenenergie immer wieder neu bereitgestellt, ohne zu versiegen. Diese Primärenergie wird in vom Verbraucher nutzbare Endenergieträger umgewandelt (z. B. Strom, Heizöl, Holzpellets). Da dieser Vorgang mit Verlusten behaftet ist, kann die im Primärenergieträger enthaltene Energiemenge nicht gänzlich genutzt werden. Je nach Energieträger und eingesetzter Umwandlungstechnik sind diese Verluste unterschiedlich hoch.
Primärenergiebedarf
Der Primärenergiebedarf ist gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) der rechnerisch aus den technischen Eigenschaften des Gebäudes und der Heizungsanlage ermittelte Bedarf an fossiler Primärenergie, die für die Beheizung und Warmwasserbereitung eines Gebäudes benötigt werden. Im Primärenergiebedarf inbegriffen sind auch die Energieverluste außerhalb des betrachteten Gebäudes, die bei der Bereitstellung der im Gebäude verwendeten Endenergie auftreten. In Energieausweisen für Wohngebäude muss in Neubauten der Primärenergiebedarf ausgewiesen werden, da ja noch keine Verbrauchsdaten vorliegen können. Erst in Bestandsgebäuden kann wahlweise entweder der Primärenergiebedarf oder der Primärenergieverbrauch angegeben werden.
Primärenergiefaktor
Jedem Endenergieträger wird ein Primärenergiefaktor zugeordnet. Er ist das Verhältnis aus Primärenergie und Endenergie, drückt also aus, wie viel Primärenergie für die Erzeugung von Endenergie aufgewendet werden muss. Dieser Faktor wird in den erneuerbaren und den nicht-erneuerbaren Anteil unterteilt. Der Primärenergiebedarfbzw. der Primärenergieverbrauch eines Gebäudes lässt sich gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) berechnen, indem der Endenergiebedarf bzw. Endenergieverbrauch eines Gebäudes mit dem Primärenergiefaktor (nicht erneuerbarer Anteil) des Endenergieträgers multipliziert wird. Dadurch umfasst der Primärenergiebedarf bzw. der Primärenergieverbrauch gemäß EnEV nur den Verbrauch bzw. Bedarf an fossilen Primärenergieträgern.
Primärenergieträger
Der Primärenergieträger ist der in der Natur in ihrer ursprünglichen Form vorliegende Energieträger, z.B. Steinkohle, Rohbraunkohle, Erdöl, Erdgas, Holz, Kernbrennstoff, Wasserkraft, Sonnenstrahlung und Wind, die zum Teil nicht direkt genutzt wird bzw. genutzt werden kann, sondern vielfach erst noch in Endenergieträger (z.B. Heizöl, Braunkohlebriketts, Holzpellets oder Brennholz) umgewandelt wird bzw. werden muss.
Primärenergieverbrauch
Gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist der Primärenergieverbrauch im Unterschied zum berechneten und vom Nutzerverhalten unabhängigen Primärenergiebedarf der tatsächliche, vom Nutzerverhalten abhängige Verbrauch an fossiler Primärenergie. Er kann in Energieausweisen nur bei Bestandsgebäuden, nicht aber bei Neubauten angegeben werden.
Prozesswärme
Man spricht von Prozesswärme, wenn die erzeugte Wärme für einen Prozess, zur Herstellung oder Veredelung von Gütern und Dienstleistungen (gewerblich undprivat) und nicht für Gebäudewärme verwendet wird. Darunter fällt z.B. auch das Kochen in Privathaushalten. Viele Prozesse in der Lebensmittelindustrie, Wäscherei, Pharmazie und Desinfektion benötigen Dampf. Dieser kann mit Holzpellets oder Hackschnitzeln im Bereich bis 500 Grad Celsius bereitgestellt werden. Damit können 25 Prozent des derzeitigen Prozesswärmebedarfs in Deutschland durch Holzfeuerungsanlagen gedeckt werden.
Pufferspeicher
Ein Pufferspeicher in einer Heizungsanlage bezeichnet einen Wärmespeicher, der mit Wasser befüllt ist. Er dient dazu, Differenzen zwischen Wärmeerzeugung und Wärmebedarf auszugleichen und Leistungsschwankungen zu glätten, so dass die Bereitstellung der Wärme weitgehend unabhängig vom Verbrauch abläuft. Dabei wird die überschüssige Energie aus der Pelletverbrennung in einen Wassertank abgeführt, zwischengespeichert und bei Bedarf wieder dem Heizkreislauf zugeführt. Der Einsatz eines Pufferspeichers empfiehlt sich, um Laufzeiten im meist weniger effizienten Teillastbetrieb zu vermeiden. Er erlaubt, einen Heizkessel auch bei niedrigerem Wärmebedarf im meist effizienteren Volllastbetrieb zu betreiben und die dabei entstehende Überschusswärme zwischenzuspeichern. Dabei treten jedoch Speicherverluste auf. Diese mindern den Effizienzgewinn durch die optimierte Betriebsweise. Ein Pufferspeicher ist bei einer Pelletheizung kein notwendiger Anlagenbestandteil, jedoch in vielen Fällen empfehlenswert. Bei der Einbindung anderer Energiequellen wie Solarwärme ist ein Pufferspeicher notwendig. Für die Bestimmung der Größe des Pufferspeichers sind die Nennwärmeleistung in Kilowatt und die Betriebsdauer des Kessels nötig.
Q
Qualität
Die Qualität von Holzpellets ist entscheidend für die einwandfreie Funktion einer Pelletheizung, was vom Betreiber nicht unterschätzt werden sollte. Das Deutsche Pelletinstitut empfiehlt, für Kleinfeuerungsanlagen unter 50 kW nur zertifizierte Pellets der Qualität ENplus A1 zu nutzen. Zudem ist vor allem auf eine fachgerechte Lagerung und Verladung sowie einen schonenden Einblasvorgang zu achten. Eine fachgerechte Lieferung wird durch ENplus-zertifizierte Händler sichergestellt. Um Qualitätsverluste bei der Lagerung auszuschließen, empfiehlt sich die Verwendung eines Fertiglagers bzw. der Bau des Lagers von einem qualifizierten Pelletfachbetrieb.
Weiterführende Informationen zu Pelletfachbetrieben
Qualitätssicherung
Die Qualitätssicherung von Holzpellets ist wichtig, da die Pelletqualität den Ausschlag für die einwandfreie Funktion der Heizung gibt. In Deutschland gewährleistet die ENplus-Zertifizierung die einwandfreie Qualität des Brennstoffs. Das Zertifikat ENplus überprüft die gesamte Handelskette vom Pelletwerk bis zum Verbraucher, damit die hochwertig produzierten Pellets auch im Lager des Kunden noch die geltenden Qualitätsnormen erfüllen.
Holzpelletheizungen arbeiten mit unterschiedlichen Techniken der Beschickung. Eine davon ist die Quereinschubfeuerung, bei der der Brennstoff seitlich in die Brennkammer geführt wird. Der Brennstofftransport erfolgt mittels Förderschnecke oder Kolben. Die Brennkammer ist dabei meist als Rostfeuerung konstruiert.
R
Raumentnahme/Raumaustragung
siehe Lagerentnahme/Lageraustragung
Raumluftabhängig
Als raumluftabhängig werden Feuerungen klassifiziert, wenn die Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum des Kessels entnommen wird. Sie wird dann über den Schornstein abgeführt. Der Nachteil ist, dass die beheizte Raumluft dann durch unbeheizte Außenluft ersetzt werden muss, was die Effizienz deutlich mindert. Der Betrieb raumluftabhängiger Feuerungen ist in Gebäuden mit einer dichten Gebäudehülle nicht möglich.
Raumluftunabhängig
Als raumluftunabhängig werden Feuerungen klassifiziert, wenn die Verbrennungsluft nicht aus dem Aufstellraum des Kessels genutzt, sondern der Feuerungsanlage von außen zugeführt wird. Dies reduziert die Energieverluste im Vergleich zu einer raumluftabhängigen Betriebsweise.
Raummeter
Die gebräuchlichste Maßeinheit beim Handel mit Brennholz (Stückholz, Scheitholz) ist der Raummeter (Rm) oder Ster. Ein Raummeter entspricht einem Rauminhalt von einem Kubikmeter geschichteter Holzscheite, einschließlich der holzleeren Zwischenräume in der Schichtung (im Unterschied zum Festmeter. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft gibt folgende Richtwerte zur Umrechnung an (geltend für gespaltene, 33 cm lange Holzscheite):
0,4 Festmeter (fm) = 0,6 Raummeter/Ster (Rm) = 1,0 Schüttraummeter (srm)
1,0 Festmeter (fm) = 1,4 Raummeter/Ster (Rm) = 2,0 bis 2,2 Schüttraummeter (srm)
Regional
Holzpellets sind in zweifacher Weise ein regionaler Brennstoff: Zum einen sind Pellets ein heimischer Energieträger. Das bedeutet, dass für deren Herstellung nahezu ausschließlich Sägenebenprodukte aus der Region verwendet werden. Zum anderen sind sie regional verfügbar. Ein dicht verzweigtes Händler- und Produzentennetz sorgt in Deutschland dafür, dass Pellets über kurze Transportwege von der Produktionsstätte zum Händler und von dort aus zum Kunden gelangen. Dadurch schützt der Brennstoff einmal mehr das Klima.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Ressourcen
Holz dient als Ressource (oder Rohstoff) für die Pelletherstellung. Von den ca. 117 Mio. Kubikmetern Holz, die in deutschen Wäldern jährlich zuwachsen, werden nur etwa 80 Mio. m³ eingeschlagen, sodass der Holzvorrat hierzulande stetig wächst. Die Ressource Holz lässt sich in verschiedene Sortimente untergliedern. Für die Herstellung von Holzpellets eignen sich vor allem in der Sägeindustrie anfallende Holzreste(Sägenebenprodukte) und, in geringerem Ausmaß, Industrieholz. In Deutschland werden Pellets zu etwa 90 Prozent aus Sägenebenprodukten und zu 10 Prozent aus Industrieholz hergestellt. Holz aus Kurzumtriebsplantagen und vor allem Waldrestholz eignen sich nur sehr eingeschränkt für die Pelletproduktion, da sie Rinde enthalten, was zu einem hohen Aschegehalt führt. Für A1-Pellets eigenen sich diese Rohstoffe deshalb nicht.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Rinde
Holzpellets bestehen aus naturbelassenem Holz mit weniger als einem Prozent Rindenanteil. Rinde enthält einen hohen Anteil an Mineralien. Diese erschweren die Verbrennung und führen zu mehr Asche. In der Qualitätsklasse A1 der ENplus-Zertifizierung liegt der Grenzwert des Aschegehalts deshalb bei nur 0,7 Prozent.
Rohdichte
Die Rohdichte eines Brennstoffs beschreibt, wie hoch seine Masse pro Volumeneinheit ist. Sie wird in g/cm3 angegeben und ist der Quotient aus der Masse eines Körpers und seinem Volumen, einschließlich aller Hohlräume (bei Holz z. B. Poren und Gefäße). Die Rohdichte beeinflusst die Schüttdichte von Holzpellets und einige feuerungstechnisch relevante Eigenschaften (zum Beispiel die Entgasungsrate). Eine hohe Rohdichte bedeutet auch eine hohe Energiedichte. Durch den Pressvorgang beträgt die Rohdichte von Pellets über 1,12 kg/dm³ und ist damit um ein Vielfaches höher als die von Sägespänen oder von Stückholz. Während bei Holzbriketts die Rohdichte eine Anforderung der ENplus-Zertifizierung ist, wird bei dem Schüttgut Pellets stattdessen die Schüttdichte überwacht.
Rohstoff der Pelletproduktion
Zur Herstellung von Holzpellets wird als Rohstoff ausschließlich naturbelassenes Holz verwendet, das frei von chemischen Zusätzen ist. Dies sind vor allem die in der Säge- und Hobelindustrie anfallenden Nebenprodukte wie Sägespäne, Hobelspäne oder Hackschnitzel (meist über 90 Prozent).
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Rückbrandsicherung
Eine Rückbrandsicherung zum Pelletlager ist notwendig, damit sich das Feuer aus dem Brennraum des Heizkessels nicht über das Austragssystem in das Lager ausbreiten kann. Hierfür stehen verschiedene Vorrichtungen zur Auswahl.
S
Sackware
Pellet-Sackware eignet sich für Pelletkaminöfen. Eine gängige Größe sind 15-kg-Säcke. Der Verkauf erfolgt über Brennstoffhändler, Baumärkte und den Einzelhandel, wo der Kunde die Holzpellets selbst abholt. Die Zustellung der Sackware mittels Lkw ist auch möglich, in der Regel auf Paletten zu ca. 1 Tonne. ENplus-zertifizierte Sackware wird in der Qualität ENplus A1 und ENplus A2 angeboten. Kunden sollten auf das Zertifizierungszeichen achten.
Sägenebenprodukte
Als Sägenebenprodukte (SNP) werden in der holzverarbeitenden Industrie alle Holzreste bezeichnet, die beim Einschnitt und der Verarbeitung von Sägeholz in Sägewerken entstehen. Diese Nebenprodukte sind beispielsweise Sägespäne, Hobelspäne oder Hackschnitzel. Bis zu 40 Prozent eines Baumstamms fallen in Form von Sägenebenprodukten an. Nur 60 Prozent können in Form von Brettern oder Kanthölzern als Schnittware verwendet werden.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Sägespäne
Sägespäne (oder auch Holzspäne) sind bei der Verarbeitung von Holz anfallende Reststoffe, die stofflich oder energetisch genutzt werden können. Die stoffliche Nutzung erfolgt beispielsweise in der Holzwerkstoff-Industrie, die energetische Nutzung in Form von Holzpellets oder Briketts. Sie entstehen beim Sägevorgang im Sägewerk oder beim Hobeln von Holz in Schreinereien und der Möbelindustrie.
Saugentnahme
Die Saugentnahme (auch Saugaustragung) ist ein pneumatisches Austragsystem, das die Holzpelletsaus dem Pelletlager in den Heizkessel befördert. Es gibt zwei Varianten der Saugaustragung, einerseits die Saugentnahme von oben und andererseits die Saugentnahme von unten. Saugsysteme kommen bevorzugt zum Einsatz, wenn der Lagerort der Pellets weiter vom Kessel entfernt ist, denn sie ermöglichen eine Zuführung bis circa 20 Meter Entfernung und können etwa fünf Höhenmeter überbrücken.
Weiterführende Informationen zu Austrags- und Fördersystemen
Saugentnahme von oben
Bei einer Saugentnahme bzw. Saugaustragung von oben bewegt sich der Kopf des Saugsystems an der Oberfläche des Pelletvorrats und sorgt für eine gleichmäßige Lagerentnahme der Presslinge (siehe auch Saugentnahme).
Weiterführende Informationen zu Austrags- und Fördersystemen
Saugentnahme von unten
Bei einer Saugentnahme bzw. Saugaustragung von unten werden die Holzpellets von unten entnommen. Diese Lagerentnahme sollte stets mit Schrägböden verwendet werden, da sich sonst Pellets und Feinanteil zwischen den Entnahmesonden ablagern und nur händisch aus dem Lager entnommen werden können. Dies sollte unbedingt verhindert werden, um Störungen oder steigende variable Kosten zu vermeiden (siehe auch Saugentnahme).
Schornstein
Der Schornstein, Kamin, Esse oder auch Rauchfang, sorgt für den ungestörten Abzug der Abgase aus dem Kessel oder Ofen ins Freie. Ein an die Wärmeleistung und die Art der Abgase angepasster Schornstein ist Voraussetzung für einen sicheren und einwandfreien Betrieb. Für die Planung des Schornsteins sind Schornsteinfeger, Heizungsbauer und Bauunternehmer gemeinsam zuständig. Vor der Installation eines Pelletkessels sollte der Bezirksschornsteinfeger zu Rate gezogen werden, der den Schornstein auf seine Eignung überprüft. Bei Bedarf müssen bestehende Schornsteine bei der Installation des Kessels umgebaut oder modifiziert werden.
Schornsteinzug
Pelletkessel benötigen für die Verbrennung eine bestimmte Menge an Luft. Diese Luftzufuhr regelt der Schornsteinzug. Der im Schornstein herrschende Luftzug wird durch einen Schornsteinzugbegrenzer (auch Zugregler, Nebenluftvorrichtungen) reguliert, so dass je nach Bedarf die genaue und für die optimale Verbrennung notwendige Luftmenge vorhanden ist.
Schüttdichte
Die Schüttdichte ist die Masse eines Schüttguts (z.B. Pellets, Hackschnitzel) bezogen auf das geschüttete Volumen einschließlich der Hohlräume. Die Schüttdichte ist abhängig von der Längenverteilung und in geringerem Maße von der Rohdichte. Die Schüttdichte von Holzpellets darf laut ENplus-Zertifizierung zwischen 600 und 750 kg/m³ liegen. Sie hat Auswirkungen auf das Brennverhalten im Kessel und wie viel Energie bei gleicher Füllmenge gelagert werden kann.
Schüttraummeter
Der Schüttraummeter (srm) entspricht einer lose geschütteten Holzmenge, wie z.B. Hackschnitzel oder Scheitholz von einem Kubikmeter. Ein Kubikmeter Holz ohne Zwischenräume ist der Festmeter (fm). Der Verband für Holzwirtschaft gibt folgende Richtwerte zur Umrechnung an:
0,5 Festmeter (fm) = 0,7 Raummeter/Ster (Rm) = 1,0 bis 1,2 Schüttraummeter (srm)
Stationärer Betrieb
siehe Volllastbetrieb
Staubfilter
siehe Partikelabscheider
T
Tagesbehälter
siehe Vorlagebehälter
Teillastbetrieb
Im Teillastbetrieb wird nicht die volle Wärmeleistung der Pelletfeuerungabgerufen. Moderne Pelletfeuerungen sind in der Lage, ihren Leistungsbedarf automatisch anzupassen und zu regulieren (zu „modulieren“). Nach europäischem Recht ist der Wirkungsgrad und die Emissionen eines Heizkesseldaher nicht nur bei Volllast, sondern auch bei 30 Prozent Teillast zu messen.
Temperaturfühler
Der Temperaturfühler misst die Wassertemperatur im Pufferspeicher und meldet sie an die zentrale Regelung der Pelletfeuerung. Bei Bedarf belädt die Feuerung den Pufferspeicher, so dass das benötigte Temperaturniveau im Speicher wiederhergestellt wird. Ebenso werden Temperaturfühler im Brennraum der Feuerung eingesetzt, um die korrekte Verbrennungstemperatur einzustellen.
Tonne
Die Tonne ist eine Maßeinheit für das Gewicht. Eine Tonne entspricht 1.000 Kilogramm. Das Einheitszeichen für Tonne ist das „t“. Preisangaben für Holzpellets erfolgen üblicherweise in Euro pro Tonne. Nur bei Sackware wird das Gewicht der Pellets in Kilogramm angegeben.
Torrefizierung
Torrefizierung (lat. torrere = rösten, dörren) ist eine chemisch thermische Zersetzung und Trocknung von Biomasse ohne Luftaustritt (Pyrolyse) bei Temperaturen von 250 – 300 °C. Älteste Anwendung ist das Rösten von Kaffee. Bei dem der Verkokung ähnlichem Prozess wird das Volumen durch Freisetzung von Wasser und anderen Stoffen verringert. Dadurch erhöht sich der Heizwert. Jedoch fällt die Energiebilanz torrefizierter Biomasse aufgrund des hohen Energieaufwands schlechter aus.
Torrefizierte Holzpellets eignen sich u.a. als Kohlesubstitut in z.B. Kraftwerken. Sie können besser gelagert und zermahlen werden.
Transport
Als regionaler Brennstoffhaben Holzpellets wesentlich kürzere und somit klimafreundlichere Transportwege als fossile Energieträger. Die für ihre Herstellung benötigten Sägespäne und Resthölzer werden direkt im Sägewerk in der Region verarbeitet. Die fertigen Pellets werden in der Regel auf kurzen Wegen von den Werken zu den Händlern und dann zum Kunden befördert. Einige Werke liefern sogar direkt – ohne zwischengeschaltete Händler. Lose Pellets werden in der Regel per Silo-Tankwagen transportiert, der bis zu 26 Tonnen fassen kann.
Trocknung
Für die Herstellung von Holzpellets ist oftmals die Trocknung des Rohmaterials Späne (siehe Rohstoff) notwendig. Frisches Holz weist einen Wassergehaltvon bis zu 60 Prozent auf. Die Trocknung auf weniger als zehn Prozent Wassergehalt erhöht den Heizwert von unter 2 kWh/kg auf bis zu 5 kWh/kg. Damit werden ideale Voraussetzungen für eine effiziente Verfeuerung erreicht.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
U
Umtriebszeit
Die Umtriebszeit bezeichnet in der Forstwirtschaft im Kahlschlagbetrieb traditionell den zu erwartenden Zeitraum von der Bestandsbegründung bis zur Endnutzung. Bei kahlschlagfreier Forstwirtschaft, die in Deutschland vorgeschrieben ist, bezeichnet die Umtriebszeit das Alter, in dem die ausgewachsenen Bäume (einzelstammweise) eingeschlagen werden sollen, wenn sie ausgewachsen sind. Die Umtriebszeiten sind von der Baumart, dem Standort und den Betriebszielen, zum Beispiel welche Holzsortimente auf dem Markt bedient werden sollen, abhängig und somit variabel. Sie sind bei Nadelbäumen generell niedriger als bei Laubbäumen. Das ist neben den Produkteigenschaften ein wesentlicher Grund, weswegen die ertragsorientierte Forstwirtschaft traditionell auf Nadelbäume setzt. Eine Fichte hat eine Umtriebszeit von unter 100 Jahren; Umtriebszeiten von Eichen können auf über 150 Jahre angesetzt werden.
Umwälzpumpe
Eine Umwälzpumpe in einer Heizungsanlage befördert das warme Wasser zu den Heizkörpern. Gleichzeitig führt sie von dort das abgekühlte Wasser aus dem Rücklauf zurück, um es in der Heizung erneut zu erwärmen. Mit Umwälzpumpen lassen sich komplexere Heizkreise realisieren und die Heizenergie durch bedarfsabhängige Steuerungen effizienter nutzen.
Unterdruck
Mittels Unterdrucks werden die Abgase einer Feuerung über den Schornstein aus dem Gebäude geführt. Es wird verhindert, dass Rauchgase ins Gebäude gelangen. Hierzu wird der natürliche Auftrieb der warmen Rauchgase gegenüber Luft sowie die Differenz der Luftdrücke über die Höhe des Schornsteins genutzt. Das Abgas steigt im Schornstein auf und zieht durch den leichten Unterdruck Luftmasse nach – eine Sogwirkung entsteht. Neue Luftmasse und Abgase werden zum Aufsteigen im Schornstein gezwungen. Man spricht auch vom Kamineffekt. Wichtig ist dabei, auf die richtige Dimensionierung des Schornsteins im Bezug zur Nennwärmeleistung des Kessels zu achten.
Unterer Abbrand
Beim unteren Abbrand breiten sich die Flammen unterhalb des Feuerraumbodens oder zur Seite hin aus. Dadurch nimmt nur die jeweils unterste Schicht der Holzpellets an der Verbrennung teil. Die Brenngase werden über einen mechanischen Lüftungszug nach unten oder zur Seite abgeleitet. Die über das Glutbett verbleibenden Holzpellets dienen als Brennstoffreserve, die während des Abbrands selbstständig nachrutschen und so für einen kontinuierlichen Nachschub sorgen. Vorteil dieser Technik ist, dass bei großem Füllraumvolumen Feuerungen seltener nachgefüllt werden müssen.
Unterschubfeuerung
Bei einer Unterschubfeuerung wird der Brennstoff mit einer Förderschnecke von unten in die Brennermulde (Retorte) eingeschoben und dort verbrannt. Aufgrund der Beschickungdes Brennraums mit einer Förderschnecke eignen sich Unterschubfeuerungen für aschearme Brennstoffe wie Holzpellets mit einer feinkörnigen und homogenen Beschaffenheit, und kommen deshalb auch bei Pellet-Zentralheizungen zum Einsatz. Darüber hinaus gibt es auch Seiten- bzw. Quereinschubfeuerungen.
Weiterführende Informationen im „Handbuch Bioenergie Kleinanlagen“ der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe
V
Verbrennung
Die Verbrennung ist eine Reaktion eines Materials mit Sauerstoff oder einem anderen Gas, die unter Abgabe von Energie in Form von Wärme und Licht abläuft. Dabei wird die in den organischen (brennbaren) Bestandteilen des Brennstoffesgebundene chemische Energie durch Oxidation mit Sauerstoff in Wärme umgewandelt. Die anorganischen (nicht brennbaren) Bestandteile der Holzpellets bleiben als Asche übrig. Bei der Verbrennung von zertifizierten Pellets liegt der Ascheanteil bei 0,7 Prozent.
Verfügbarkeit
In der Sägeindustrie und im holzverarbeitenden Gewerbe fallen ausreichend Nebenprodukte an, um auch bei einer stetigen Nachfragesteigerung eine stabile Pelletproduktion zu gewährleisten. Rund 13 – 16 Millionen Kubikmeter an Hackschnitzeln und Sägespänen sind es jedes Jahr. Zusätzlich können zur Herstellung von Holzpellets weitere Rohstoffalternativen verwendet werden. Auch Industrieholzsortimente aus dem Wald kämen beispielsweise in Frage. Dieses Potenzial ist zwei- bis dreimal so groß wie das jährliche Aufkommen an Sägenebenprodukten. Die Menge an verfügbaren Restholzsortimenten ist also auch für eine stark steigende Pelletproduktion ausreichend, sodass Pellets in Deutschland auch in Zukunft nachhaltig hergestellt werden können.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Verschlackung
Siehe Versinterung
Versinterung
Bei hohen Temperaturen im Glutbett und/oder durch Verringerung der Ascheerweichungstemperatur(insbesondere aufgrund von Verunreinigungen des Brennstoffs) kann Asche erweichen oder sogar flüssig werden. Es entsteht Versinterung. Erkaltet die versinterte Masse, erstarrt sie und bildet Ablagerungen, was zu Betriebsstörungen führen kann: Die Ablagerungen beeinträchtigen zunehmend die Zufuhr von Primärluft und damit die Qualität der Verbrennung.
Die ENplus-Zertifizierung setzte erstmals Grenzwerte für die Ascheerweichungstemperatur fest. Für Holzpellets der Qualität A1 gilt: Bei Verbrennungstemperaturen unter 1.200 Grad sollte es nicht zu Versinterung kommen. Um der Bildung von verklumpter Asche und Ablagerungen vorzubeugen, besitzen in der Regel alle Pelletfeuerungen ein Programm für die automatische Reinigung des Brennerrostes.
Versorgungssicherheit
2019 wurden in Deutschland 2,4 Millionen Tonnen Holzpellets jährlich verbraucht. Die Produktionskapazität lag bei 3,9 Millionen Tonnen, während sich die Produktion auf knapp 2,8 Millionen Tonnen Holzpellets belief. Es werden in Deutschland also mehr Pellets hergestellt als verbraucht werden. Ein bedeutender Anteil der hierzulande hergestellten Pellets wird daher exportiert. Auch ist die Kapazitätsgrenze für die Pelletproduktion noch lange nicht erreicht. Der für die Herstellung notwendige Rohstoff ist auch bei einer weiteren Zunahme installierter Pelletheizungen ausreichend vorhanden. Bei Bedarf könnte auch noch mehr Holz aus deutschen Wäldern genutzt werden, denn Ressourcen sind genügend vorhanden.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Versottung
Wird von Versottung gesprochen, dann ist im Zusammenhang mit Schornsteinen von der Durchfeuchtung die Rede. In diesem Fall sammelt sich nicht nur Wasser an den Wänden des Abgasrohrs sondern auch Säuren, die diese angreifen, zu Verfärbungen und unangenehmen Gerüchen führt sowie die Abgasanlage beschädigt. Neue Schornsteine sind beständig gegen Feuchte und versotten nicht. In diesem Fall ist das Innenrohr auch Keramik oder Edelstahl. Alte Schornsteine können je nach örtlicher Gegebenheit mit einem Edelstahl-Innenrohr nachgerüstet werden.
Volatilität
Volatilität ist ein statistisches Maß, das prozentual angibt, wie stark innerhalb einer definierten Zeit beispielsweise der Preis einer Ware schwankt. Je stärker die Preisausschläge, desto höher die Volatilität. Preisschwankungen sind in einer freien Marktwirtschaft natürlich, da die Preise durch Angebot und Nachfrage entstehen. Der Holzpelletpreis weist nur geringe Volatilitäten auf, wobei Öl- und Gaspreise durch Oligopolstrukturen und geopolitische Ereignisse stark volatil sind.
Weiterführende Informationen zum Pelletpreis
Vollautomatische Feuerung
Bei einer Pelletfeuerung, bei der nicht nur die Beschickung des Brennraums mit dem Brennstoff automatisch erfolgt, sondern bei der die Holzpellets auch automatisch aus einem Pelletlager zur Feuerung transportiert werden (Lagerentnahme/Lageraustragung), wird von einer vollautomatischen Feuerung gesprochen. Dies ist bei einem Pelletkessel der Standardfall.
Volllastbetrieb
Im Volllastbetrieb (auch stationärer Betrieb oder Dauerbetrieb genannt) läuft der Kessel mit konstanter und maximaler Leistung (Nennleistung). Die Heizung erreicht dann die höchsten Wirkungsgrade und setzt den Brennstoff effektiv ein. Im Gegensatz hierzu steht der Teillastbetrieb, bei dem der Kessel nur einen Teil der Leistung erzeugt. Um Pelletkesselbesonders effizient und möglichst häufig im Volllastbetrieb zu betreiben, empfiehlt sich die Installation eines Pufferspeichers.
Volumen
Das Volumen wird in der physikalischen Einheit m³ (Kubikmeter) angegeben und beschreibt den Rauminhalt eines Mediums. Eine Tonne Holzpellets hat ein Volumen von ca. 1,54 m³, das heißt ein Kubikmeter Holzpellets wiegt ca. 650 Kilogramm.
Ein Vorlagebehälter ist bei Pelletkesseln und Pelletkaminöfen ein kleiner Behälter innerhalb der Feuerung oder in unmittelbarer Umgebung, aus dem die Holzpellets automatisch in den Brennraum befördert werden. Dieser dient dazu, dass die Zuführung von Pellets aus dem Pelletlager mit einem pneumatischen Fördersystem, einem Rührwerk und ggf. auch einer Förderschnecke nicht kontinuierlich erfolgen muss, sondern dass ein kleiner Vorrat an Pellets „vorgeladen“ werden kann. Kommt zur Lagerentnahme/Lageraustragung ein Saugsystem (Saugentnahme) zum Einsatz, gibt es am Pelletkessel in der Regel einen Vorlagebehälter. Kommt eine Förderschnecke zum Einsatz, dann ist ein solcher Vorlagebehälter nicht erforderlich und oft auch nicht vorhanden.
Vorrat
Es empfiehlt sich im Sommer Holzpellets zu bevorraten. Dabei sollte mindestens alle zwei Jahre vorher das Lager leer gefahren und gesäubert werden. Kunden profitieren von attraktiven Sommerpreisen und sind so für die Heizsaison gut gerüstet.
Vorratsbehälter
Von einem Vorratsbehälter spricht man, wenn es neben dem Vorlagebehälter noch einen zweiten Behälter gibt, oder wenn der Vorlagebehälter ein großes Fassungsvermögen hat. Vorratsbehälter finden häufig Anwendung bei halbautomatischen Feuerungsanlagen. Wenn es zwei separate Behälter sind, wird der Brennstoff automatisch vom Vorratsbehälter in den Vorlagebehälter transportiert. Der Vorratsbehälter kann automatisch (automatische Befüllung) oder per Hand (Handbefüllung) befüllt werden.
W
Wärme
Energieform, die durch den 1. thermodynamischen Hauptsatz definiert wird. Sie gibt die Menge der Energie an, die benötigt wird, um einen Körper oder Raum auf eine Temperatur zu bringen. Wärme wird üblicherweise in der Einheit Joule (J) oder Kilowattstunde (kWh) angegeben.
Wärmeerzeuger
Ein Wärmeerzeuger ist eine Anlage, die Wärme zur Nutzung in Gebäuden (Gebäudewärme) oder zur Erzeugung von Gütern (Prozesswärme) erzeugt. Dazu gehören neben verschiedenen Arten von Feuerungwie Pelletkesselund Pelletkaminöfen, die Brennstoffe einsetzen, auch Wärmepumpen oder Stromdirektheizungen, die Strom zur Wärmeerzeugung nutzen.
Wärmenetz
In einem Wärmenetz erfolgt die Versorgung mehrerer Gebäude mit Wärme aus einer zentralen Heizungsanlage. Um die zentral erzeugte Wärme effektiv in den Gebäuden nutzen zu können, wird ein Netz aus gut isolierten Heizungsrohren benötigt. Eine klar festgelegte Unterscheidung zwischen einem Nahwärmenetzund Fernwärmenetz gibt es nicht, der Übergang ist fließend. Im Energierecht gibt es diese Unterscheidung ebenfalls nicht.
Wärmeübertrager (auch Wärmetauscher)
Der Wärmeübertrager ist eine Komponente des Heizkessels bzw. Ofens. Er umgibt die Brennkammer und besorgt die Wärmeübertragung an das Heizmedium Luft oder Wasser (luftgeführt oder wassergeführt). Bei Öfen unterstützt ein Gebläse die Wärmeübertragung an die Umgebungsluft. Bei Kesseln ist eine Umwälzpumpe zur Wasserzirkulation im Heizkreis vorhanden. Früher wirkten die Ofenoberfläche und das Ofenrohr als Wärmeübertrager. Moderne Pelletkessel verfügen über eine selbstständige Reinigung des Wärmeübertragers, die dafür sorgt, dass sich keine Flugasche auf der Oberfläche der Überträgerrohre absetzt. Somit kann ein ungestörter Wärmeaustausch bei gleichbleibender Effizienz stattfinden.
Waldrestholz
Waldrestholz bezeichnet in der Forstwirtschaft die Holzreste, die bei einem professionellen Holzeinschlag oder bei Pflegemaßnahmen, bei denen abgestorbene, schwache oder fehlgewachsene Bäume dem Wald entnommen und sog. Zukunftsbäume freigestellt werden, anfallen. Meist verbleiben diese Reste im Wald, insbesondere auf nährstoffarmen Standorten dienen sie der Regeneration des Waldbodens, da die Nährstoffe durch Kompostierung zurück in den Waldboden übergehen. Zudem wird Waldrestholz auch zu Hackschnitzeln verarbeitet und energetisch genutzt. Waldrestholz besteht überwiegend aus Baumkronen, Ästen und nicht verkaufbaren Stammteilen. Waldrestholz unterscheidet sich damit von Sägenebenprodukten, die mit Ausnahme der Rinde alle Nebenprodukte umfassen, die in Sägewerken anfallen. Waldrestholz ist als Rohstoff für Holzpellets nicht gut geeignet, weil es viel Rinde und damit Asche enthält.
Wasserführender Pelletkaminöfen
Wasserführende Pelletkaminöfen (auch wassergeführte Pelletkaminöfen oder Pelletkaminöfen mit Wassertasche genannt) besitzen ähnlich wie Pelletkessel einen Wasserkreislauf, an den die Wärme über einen Wärmetauscher übertragen wird. Sie lassen sich in den Heizwasserkreislauf des Hauses einbinden und können damit nicht nur als Raumheizung, sondern auch zur Erwärmung von Trinkwasser genutzt werden. Die Wärme wird nicht wie bei einem luftgeführten Pelletkaminofen nur an die Raumluft, sondern größtenteils an den Heizkreislauf abgegeben. Die BefüllungdesVorratsbehälter erfolgt automatisch oder per Hand. In Gebäuden mit sehr niedrigem Energiebedarf kann es ausreichen, ausschließlich einen wasserführenden Pelletkaminofen anstelle einer Zentralheizung zu installieren. Besonders effizient ist hierfür die Kombination mit einer solarthermischen Anlage. Diese Kombination wird daher oft in Passiv- oder Niedrigenergiehäusern eingesetzt. Für einen wasserführenden Pelletkaminofen gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss in Höhe von 35 Prozent bzw. 45 Prozent im Falle des Austausches einer Ölheizung.
Wassergeführt
Siehe wasserführender Pelletkaminofen
Wassergehalt
Der Wassergehalt bezeichnet den prozentualen Anteil des Wassers in Bezug auf die gesamte Holzmasse (also mit Wasseranteilen) und ist bei Holzbrennstoffen ein zentraler Parameter bei der Beurteilung der Brennstoffqualität. Nur wenn der Wassergehalt auf die Bedürfnisse der Heizanlage abgestimmt ist, kann sie emissionsarm und störungsfrei betrieben werden. Je weniger Wasser Brennstoffeenthalten, desto abgasärmer und rußfreier läuft die Verbrennung ab.
Der Wassergehalt ist, anders als der Feuchtegehalt, die ausschlaggebende Größe bei der Zertifizierung von Holzpellets und Hackschnitzeln. Bei nach ENpluszertifizierten Pellets darf der Wassergehalt nur maximal 10 Prozent betragen. Die aktuelle Version des ENplusHackschnitzel-Handbuchs (V. 1.0) definiert den maximalen Wassergehalt für die Qualitätsklassen ENplus A1 (≥ 8 % bis ≤ 25 %) und ENplus A2 (≤ 35 %). Bei Hackschnitzeln der Qualitätsklasse ENplus B muss der gemessene Wassergehalt angegeben werden.
Wassergehalt = Gewicht des Wassers / Gewicht des Holzes (mit Wasser)
Weiterführende Informationen zu den Eigenschaften auf der ENplus-Pellets-Webseite
Weiterführende Informationen zu dem Holzpellet-Feuchtemessgerät im DEPI-Shop
Weiterführende Informationen zum Wassergehalt bei Hackschnitzeln inklusive Hackschnitzelrechner auf der ENplus-Hackschnitzel-Webseite
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad (auch Kesselwirkungsgrad) gibt an, wie viel der im Brennstoff vorhandenen Energie in Wärme umgewandelt werden kann. Dabei ist zu unterscheiden, ob sich der Wirkungsgrad auf den Heizwert oder den Brennwert bezieht. Bei Pelletkesseln liegt der heizwertbezogene Wirkungsgrad zwischen 90 und 96 Prozent, bei Brennwertkesseln über 100 Prozent. Die Umrechnung auf brennwertbezogene Wirkungsgrade erfolgt mit dem Faktor 1,08, d.h. der Brennwert liegt bei Holzpellets um 8 Prozent über dem Heizwert.
Witterungsregelung
Die Witterungsregelung steuert den Heizkessel je nach Wetterlage. Temperaturfühler außerhalb des Gebäudes erfassen die Außentemperatur, gleichen diese mit der Wärme im Haus ab und geben die Differenz an die Kesselsteuerung weiter. Die Heizung passt sich somit vollautomatisch dem Wärmebedarf des Hauses an.
X
Y
Z
Zentralheizung
Eine Zentralheizung sorgt für die Energieversorgung von Räumen oder Gebäuden aus einer Heizzentrale, die meist im Keller liegt. Sie ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich, das Grundprinzip ist jedoch immer gleich: Als Übertragungsmedium dient Wasser, das durch Rohrleitungen in die einzelnen Räume gelangt und dort über Heizkörper oder Flächenheizungen die Wärme an die Luft abgibt. Alle Pelletkessel sind Zentralheizungen, Pelletkaminöfen versorgen hingegen meist nur einen oder wenige Räume und werden daher als Einzelraumfeuerstätte bezeichnet.
Weiterführende Informationen zu Pelletzentralheizungen
Zertifizierte Pellets
Zertifizierte Pellets wurden durch eine Prüfstelle auf Qualitätsanforderungen von Normen und Zertifizierungen kontrolliert. Jeder zertifizierte Hersteller bzw. Händler muss sich an die Auflagen des Prüfsiegels halten, um einwandfreies und energieeffizientes Heizen zu ermöglichen. Die Anforderungen an Holzpellets sind in der international gültigen Norm DIN EN ISO 17225-2 festgelegt. Sie werden im Zertifizierungsprogramm ENplusfür den Verbraucher umgesetzt. Bei einigen Eigenschaften gehen die Anforderungen von ENplus sogar über die Vorgaben der Norm hinaus.
Weiterführende Informationen auf der ENplus-Pellets-Webseite
Zertifizierung
Holzpellets sind ein genormter Brennstoff. In Deutschland müssen sich die Hersteller nach der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-2 richten. Darüber hinaus können Pellets Zertifikate erhalten, die ihre Qualität auszeichnen. Im Falle von ENpluserfüllen zertifizierte Pellets strengere Richtwerte als in der Norm festgeschrieben. Das ENplus-Zertifikat wird mittlerweile weltweit an Holzpellets mit hoher Qualität vergeben. Auch für Hackschnitzel und Holzbriketts gibt es das ENplus-Zertifizierungsprogramm. Inhabern eines Zertifikats werden damit gleichermaßen die Konformität ihres Brennstoffes mit der DIN EN ISO 17225-3 (Briketts) bzw. DIN EN ISO 17225-4 (Hackschnitzel) bzw. noch darüber hinausgehenden Anforderungen von unabhängiger Stelle bescheinigt.
Zukunftssicherheit
Durch das hohe Aufkommen an Sägerestholz aus deutschen Sägewerken ist hierzulande weit mehr Rohstoff für die Pelletproduktion vorhanden als verbraucht wird. Alleine diese Rohstoffquelle reicht für mehr als eine Verdreifachung der aktuellen Produktionsmenge aus. Das mittelfristige Ziel von einer Verdopplung der Pelletfeuerungen in Deutschland auf eine Million Anlagen ist also von der Rohstoffseite her abgesichert. Auch die großflächigen Waldschäden in den letzten Jahren sollten an der Aktivität der Sägewerke, und damit an der Versorgungssituation mit Sägerestholz, nichts ändern. Das renommierte Thünen-Institut hat festgestellt, dass im Jahr 2018 trotz großer Waldschäden nur etwa 10 Prozent mehr Holz aus dem Wald entnommen wurde als in normalen Jahren. Der Grund dafür liegt darin, dass die anfallenden Mengen an Schadholz den normalen Holzeinschlag weitestgehend ersetzen. Bis neuere Zahlen veröffentlich werden, kann man aufgrund der aktuellen Holzmarktsituation auch nicht davon ausgehen, dass aktuell wieder reguläre Einschläge in nennenswertem Maßstab stattfinden (Stand Juli 2020). Vom Thünen-Institut wird beobachtet, dass selbst die bisher angefallenen Mengen an Schadholz nicht komplett aufgearbeitet wurden. Da in den vorhergehenden Jahren ca. 28 Mio. Festmeter Holz pro Jahr mehr nachgewachsen sind als eingeschlagen wurden, bleibt somit ein ausreichender Puffer für eine sichere Rohstoffversorgung in der Zukunft.
Weiterführende Informationen zur Pelletproduktion
Zündvorrichtung
Bei einer Pelletheizung erfolgt der Start der Verbrennung durch eine automatische Zündvorrichtung. Diese ist je nach Kesselmodell entweder als Zündstab oder als Heißluftgebläse ausgeführt. Beide Varianten haben sich in der Praxis bewährt.
Zwischenbehälter
siehe Vorlagebehälter
Zyklonabscheider
Ein Zyklonabscheider reduziert die Emissionen von Pelletheizungen. Er ist eine Sekundärmaßnahme zur Abgasminderung und wird nachträglich in den Abgaszug oder Schornstein eingebaut, um Staub zu verringern. Dabei werden durch Rotationskräfte dem Abgas-Volumenstrom kleinste Staubpartikel entnommen.